Le Bon Film

Nelly & Nadine

«Nelly & Nadine ist die unwahrscheinliche Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen, die sich an Heiligabend 1944 im Konzentrationslager Ravensbrück ineinander verlieben. Obwohl sie in den letzten Kriegsmonaten getrennt wurden, gelingt es Nelly und Nadine, sich später wiederzufinden und den Rest ihres Lebens gemeinsam zu verbringen. Viele Jahre lang wurde ihre Liebesgeschichte geheim gehalten, selbst vor einigen ihrer engsten Familienangehörigen. Nun hat Nellys Enkelin Sylvie beschlossen, das persönliche Archiv von Nelly und Nadine zu öffnen und ihre bemerkenswerte Geschichte aufzudecken.»

Luststreifen

«In Fotografien, Super-8- und Audioaufnahmen sowie in poetischen und erschütternden Tagebucheinträgen stösst die Enkelin nicht nur auf die Erinnerungen ihrer Grossmutter an das KZ, sondern auch auf Zeugnisse eines gemeinsamen Lebens mit Nadine – einer Paarbeziehung, die von der Familie nie als solche benannt wurde. ‹Nothing is real until it’s socially expressed›, sagt die Historikerin Joan Schenkar im Gespräch mit Sylvie. Über einen Zeitraum von einem Jahr begleitet Magnus Gertten die Enkelin auf ihrer behutsamen Suche und geht dabei den Spuren des Unerzählten nach, die in den unterschiedlichen Quellen zu finden sind. Ein ergreifender Film über eine tiefe lesbische Liebe und über die Notwendigkeit persönlichen und kollektiven Erinnerns.»

Berlinale Panorama 2022

«Nelly & Nadine ist eine bemerkenswerte Geschichte über Kriegsleiden, Mysterien, Liebe gegen alle Widerstände und die Heilkraft der Musik; über gut gehütete Geheimnisse und die komplizierten Familiengeschichten der Überlebenden der Konzentrationslager, die immer noch versuchen, mit den Geistern der Vergangenheit fertig zu werden.»

Polyfilm.at

In Kooperation mit Luststreifen Film Festival Basel und präsentiert von Bildrausch Filmfest Basel

Magnus Gertten

Neben seiner Tätigung als Filmemacher arbeitete der 1953 in Limhamn, Malmö, geborene Magnus Gertten lange für das schwedisch-nationale Radio und Fernsehen. Seit den 90ern produziert er Dokumentarfilme in unterschiedlichsten Formaten. Mit viel Feingefühl begleitet Gertten sein Publikum durch die rauen Welten des Sports (Becoming Zlatan) und der Musik (Rolling Like A Stone), gleichermassen wie durch die intimen Sphären der Familie (Get Busy). Immer wieder kehrt er zudem zur Thematik des Zweiten Weltkriegs und zu dem Versuch zurück, sich angemessen an die Menschen zu erinnern, die damals selbst den unbeschreiblichen Umständen ihrer Zeit ausgesetzt waren. In Every Face Has A Name sucht Gertten nach einer Gruppe von Menschen, die auf einer Archivaufnahme von Überlebenden deutscher Konzentrationslager zu sehen sind, und in Harbour of Hope erzählt er die Geschichte dreier in 1945 nach Malmö geflüchteter Personen. Der 2022 erschienene Film Nelly & Nadine steht ebenfalls in dieser Tradition.