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Stills   Trailer 

The Nightingale


Australien 2018

136 Min. Farbe. DCP. OV/d

 

Regie: Jennifer Kent

Buch: Jennifer Kent

Kamera: Radek Ladczuk

Schnitt: Simon Njoo

Musik: Jed Kurzel

Mit: Aisling Franciosi, Baykali Ganambarr, Sam Claflin, Damon Herriman, Claire Jones

«Tasmanien 1825: Für die junge irische Gefangene Clare ist das Leben in der australischen Strafkolonie die Hölle. Als Leibeigene von Leutnant Hawkins ist sie permanentem Missbrauch ausgesetzt und muss schliesslich sogar mitansehen, wie ihre Familie grausam ermordet wird. Getrieben von ihrem Wunsch nach Vergeltung, will sie ihre Peiniger zur Strecke bringen. Unterstützt wird Clare dabei von einem einheimischen Fährtenleser, mit dem sie das Schicksal der Entrechteten und ihren Durst nach Rache teilt ...»

Koch Media

 

«Es ist verstörend, wie man sich selbst dabei erwischt, The Nightingale in manchen Momenten für einen klassischen Abenteuerfilm zu halten. Umso gewaltiger bricht der Spuk des Kolonialismus herein, sobald seine Gespenster beschworen werden – in Form verstümmelter Leichen, schauriger Alpträume und manchmal auch nur als verhallendes Echo im Urzeitwald. In Blicken, Gesten und Worten. Dabei sind die gezeigte Gewalt und die Grausamkeiten zu keinem Zeitpunkt selbstzweckhaft und dienen nie nur dem Schockeffekt, sondern definieren die Charaktere oder treiben die Story voran. (…) Mit The Nightingale gelingt Jennifer Kent ein mutiger Film, der sich nicht gerade zimperlich mit den Ursprüngen des heutigen Australiens auseinandersetzt. Es ist eine grimmige Erzählung, weniger über persönliche Rache als darüber, wie neben Land, Besitz und Leib auch Erinnerung, Träume und Bewusstsein der Menschen gewaltsam besetzt werden.»

100 Years of Terror, 25.1.20

 

«Kent (…) hatte bereits in ihrem Langfilmdebüt The Babadook (2014) Genreformeln und psychosoziale Themen ineinander reflektiert und in einem der herausragendsten Genrebeiträge der vergangenen Dekade fruchtbar werden lassen. Im neuerlich nach eigenem Drehbuch inszenierten Nachfolger nun bilden die im kolonialen Tasmanien des Jahres 1825 herrschenden Gewaltverhältnisse das Spannungsfeld, in dem die Kategorien Klasse, Rasse und Geschlecht die unterschiedlichen Handlungsradien der ProtagonistInnen determinieren. Eine ethnologisch-historiografische Studie der unendlichen Facetten von (Ohn-)Macht.»

Alexandra Seitz

 



Jennifer Kent
Die australische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und ehemalige Schauspielerin trat 2002 als Regieassistentin bei Lars von Triers Dogville erstmals hinter die Kamera und drehte kurze Zeit später ihren ersten Kurzfilm Monster, der an über 50 Filmfestivals lieft. 2014 folgte ihr erster Horrorfilm The Badadook, der weltweit für Aufsehen sorgte. Mit The Nightingale war sie 2018 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig als einzige Regisseurin vertreten und entfachte aufgrund ihrer historisch akkuraten Darstellung von sexueller Gewalt und Rassismus, die sie in Zusammenarbeit mit tasmanischen Aborigines entwickelt hat, längst überfällige Debatten.