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Filmbild
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Tacones lejanos


Spanien/Frankreich 1991

110 Min. Farbe. 35mm. Es/d/f

 

Regie: Pedro Almodóvar

Buch: Pedro Almodóvar

Kamera: Alfredo F. Mayo

Schnitt: José Salcedo

Musik: Ryuichi Sakamoto

Mit: Victoria Abril, Marisa Paredes, Miguel Bosé, Anna Lizaran, Mayrata O'Wisiedo

«Wenn ein bedeutender Mann in seinem Bett erschossen aufgefunden wird und an seinem letzten Abend drei Damen nacheinander zu Besuch hatte, seine Geliebte, seine Ehefrau und seine Schwiegermutter, mit der er ebenfalls ein Verhältnis unterhielt – dann müsste der diensthabende Kommissar kaum weiter nach Verdächtigen suchen. Doch durch die Affäre geistert auch ein Fremder von chamäleonhaft wechselndem Aussehen, dessen einzig verlässliches Erkennungszeichen ein Muttermal auf der Eichel ist. Wie man sieht: Pedro Almodóvar hat wieder mal ins volle Menschenleben gegriffen. In seinem Psycho-Thriller Tacones lejanos fechten Marisa Paredes und Victoria Abril ein furioses Mutter-Tochter-Duell aus, das sich, mit Exkursen ins Musical, um Spielregeln des Genres nicht schert: Bei Geständnissen wird so schamlos gelogen, noch auf dem Sterbebett, dass sogar das knallbunte Dekor erröten möchte.»
Der Spiegel, 16.03.1992

 

«Das Ende der traditionellen Familie bedeutet im Kino Almodóvars kein Ende der familiären Bindungen. Die Institution ist zwar verschwunden, die Affekte aber, die sich mit ihr verbinden, bleiben erhalten. Sie haben sich nur verschoben, mitunter sogar intensiviert. So ergibt sich ein paradoxer Befund: Die Familie ist in den Filmen Almodóvars zugleich nirgendwo und überall.»   

Christoph Haas: Almodóvar – Kino der Leidenschaften, Europa Verlag 2001.