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Stills   Trailer 

Stranger than Paradise


Donnerstag 19.11.2020 20:15  

USA/BR Deutschland 1984

89 Min. sw. DCP. E/d/f

 

Regie: Jim Jarmusch

Buch: Jim Jarmusch

Kamera: Tom DiCillo

Schnitt: Jim Jarmusch, Melody London

Musik: John Lurie

Mit: John Lurie, Eszter Balint, Richard Edson, Cecillia Stark, Danny Rosen

«Der Ungar Bela lebt seit zehn Jahren in New York, nennt sich hier Willie und schlägt sich in nonchalanter Gleichgültigkeit mit seinem Kumpel Eddie und kleinen Betrügereien zwischen Spieltischen und Rennbahnen durchs Leben. Seine ungarischen Wurzeln hat er weitgehend gekappt. So ist er wenig begeistert, als seine sechzehnjährige Cousine Eva, frisch in der ‹Neuen Welt› gelandet, einige Tage bei ihm Unterschlupf sucht, ehe sie zu ihrer Tante nach Cleveland weiterziehen kann. Eher halbherzig und wenig erfolgreich versucht er seinem ungebetenen Gast den ‹American Way of Life› zwischen Football, TV-Dinner und einer Stange Chesterfield näherzubringen. Doch als sie schliesslich abreist, ist nicht nur er ihrem eigenwilligen Charme erlegen. Ein Jahr später: Willie und Eddie haben ein kleines Sümmchen zusammen und beschliessen, Eva in Cleveland zu besuchen. Sie arbeitet dort inzwischen in einem Diner und wohnt bei Tante Lotte im Niemandsland. Bald angeödet von der winterlichen Provinz, bricht das Trio spontan zu einer Reise nach Florida auf – ins vermeintliche Paradies.»

Patricia Hinkelbein, Stadtkino Basel, 2016

 

«Auch dreissig Jahre nach seiner Uraufführung besitzen die ausdrucksstarken Situationen und Symbole des Films ungebrochen ihre beklemmende bis erheiternde Gültigkeit, ebenso wie die stimmige musikalische Facette, die durch Screamin’ Jay Hawkins’ Song ‹I Put a Spell on You› signifikant pointiert wird. Dieses frühe Werk von Jim Jarmusch zeugt von seiner ureigenen Begabung, durch die Darstellung von scheinbar schlichten Charakteren und schwergängigen Geschichten Identifikationsmomente mit den Abgründen und Brüchen der menschlichen Existenz zu schaffen, die er bewusst unpathetisch inszeniert und die dort ein Verständnis eröffnen, wo sonst gezielte Hinweise und Vorführungen artifiziell ins Leere laufen. Dabei scheut der unabhängige, längst enorm erfolgreiche Filmemacher auch kleine Ausprägungen lapidarer, herzerwärmender Lächerlichkeit nicht, wie das von einem Borsalino gekrönte, hartnäckig gelassene Auftreten John Luries hier auf ganz reizende Weise veranschaulicht.»

Marie Anderson, kino-zeit.de


Vorfilm: Une robe d’été

Frankreich 1996
15 Min. Farbe. DCP. F/d

 

Buch/Regie: François Ozon
Kamera: Yorick Le Saux
Schnitt: Jeanne Moutard
Mit Sébastien Charles, Frédéric Mangenot, Lucia Sanchez

 

«Verführung am Strand: Sébastien begegnet nach einem Streit mit seinem Freund Lucia und lässt sich von ihr verführen. Dabei wechselt ihr Sommerkleid den Besitzer …»

Kino Xenix Zürich

 

«Der Film beginnt mit einer Szene zwischen zwei Jungs in ihren Zwanzigern, von denen der eine (Typus: braunhaariger Macho) dem anderen (Typus: wasserstoffblond) vorwirft, er sei doch wirklich zu verrückt, während dieser eine suggestive und kurvige Choreographie zu Sheilas ‹Bang Bang› aufführt, einer Coverversion des gleichnamigen Songs von Cher, womit gleich zwei Ikonen der damaligen LGBT-Kultur vertreten sind.»

Philippe C. Dubois, Queer Sexualities, 2007