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Round Midnight


Vorfilm: Stopforbud

Donnerstag 07.03.2019 20:15  

Frankreich/USA 1986

130 Min. Farbe. 35 mm. E/F/d/f

 

Regie: Bertrand Tavernier

Buch: Bertrand Tavernier, David Rayfiel

Kamera: Bruno de Keyzer

Schnitt: Armand Psenny

Musik: Herbie Hancock

Mit: Dexter Gordon, François Cluzet, Gabrielle Haker, Sandra Reaves-Phillips, Lonette McKee

«Der alternde, vereinsamte und hochgradig alkoholgefährdete schwarze Tenorsaxofonist Dale Turner kehrt 1959 nach Paris, die Stadt seiner ehemals grossen Erfolge, zurück, um noch einmal seinen revolutionären Jazz zu spielen und dadurch vielleicht sogar seine Lebensgeister zu wecken. Im Blue Note Club bekommt er dank einem Engagement die erhoffte Chance für ein Comeback, das er allerdings mit seinen regelmässigen Abstürzen ernsthaft gefährdet. Eines Tages trifft er auf Francis Borler, einen seiner grössten Bewunderer, dessen Inspirationsquelle und eigentlicher Lebensinhalt der von Dale ständig weiterentwickelte Bebop ist. Um Dales Musik hören zu können, stiehlt sich Francis – trotz der stummen Proteste seiner zehnjährigen Tochter Berangere – jeweils des Nachts aus der Wohnung und kommt so dem Musiker allmählich näher. Francis nimmt sich des entwurzelten und schwer angeschlagenen Jazzers an, zieht zusammen mit Berangere und seinem neuen väterlichen Freund in eine grössere Wohnung und führt Dale so aus der Alkoholsucht und zu neuer Kreativität.»

Kino Xenix Zürich, April 2012

 

«Round Midnight erzählt eine unordentliche Liebesgeschichte: Francis liebt zärtlich Dale Turner, Dale liebt heftig sein Saxophon. Und das Saxophon verführt jeden Zuhörer, im ‹Blue Note› und im Kinosaal. Wer sich hingibt, verliert schnell den Boden unter den Füssen. (...) Die Hauptrolle spielt Dexter Gordon, der Tenorsaxophonist. ‹Spielen› ist eigentlich nicht ganz exakt, denn für den Film musste er nur den Namen ändern. Ins Saxophon bläst er, wie das eben nur Dexter Gordon kann; auch seine Trinkgewohnheiten, seine tapsigen Bewegungen und seinen nuschelnden Slang hat er beibehalten. (...) Tavernier erzählt nicht, er spielt Bebop mit Bildern. Das Saxophon gibt ein Thema vor, die Kamera antwortet mit wilden Improvisationen. Sie tanzt im Jazzkeller über Tische und Bänke, torkelt frühmorgens übers Pariser Pflaster, tastet sich mittags verkatert durch Francis’ Wohnung.»

Claudius Seidl, Die Zeit, 21.11.1986

 

 

Vorfilm: Stopforbud

 

Dänemark 1963
12 Min. sw. DCP. E

Buch/Regie: Ole John Povlsen, Jørgen Leth, Jens Jørgen Thorsen
Kamera: Ole John Povlsen
Schnitt: Ole John Povlsen, Jørgen Leth, Jens Jørgen Thorsen
Musik: Bud Powell
Mit Bud Powell, Dexter Gordon

 

«Ein melancholisches Filmporträt des Pianisten Bud Powell, aufgenommen in Kopenhagen während seiner Arbeit (zusammen mit Pedersen und Schiøpffe) und in seiner Freizeit. Kommentiert von Tenorsaxophonist Dexter Gordon.»

Berlinale 1985

 

«Dieses poetische Porträt von Bud Powell zeigt nur wenige Minuten von Buds Klavierspiel – und selbst diese wenigen Minuten sind lautlos. Dennoch gelingt dem Film, was heutigen Jazzfilmen fehlt: die richtigen Bilder zu finden (soweit es das visuelle Vokabular des Filmemachers zulässt), um die Musik zu begleiten, eine ständige Übersetzung von Musik zu Kino und umgekehrt.»

Ehsan Khoshbakht