
Pop Goes Avantgardefilm Goes Pop
Den Auftakt bilden drei filmische Portraits, in die sich die filmkünstlerische Handschrift der portraitierenden Künstler:innenfreunde ausdrücklich miteingeschrieben hat. In Tagning Öyvind Fahlström (1961) begleitet der deutsch-schwedische Schriftsteller, Maler und Experimentalfilmer Peter Weiss den Künstler bei der Arbeit an seinen Gemälden, in denen er die Sprache aus Comics zur Kritik am globalen Kapitalismus einsetzt. Andy Warhols Screentest von Marie Menken (1964) sowie Menkens Portrait von Andy Warhol (1965), das ihn bei der Arbeit an seinen Brillo-Boxen, Jackie- sowie Blumen-Bildern zeigt, bilden eine Gegenüberstellung, die diametrale Konzeptionen von Pop-Art verrät. Die weiteren Filme dieses Blocks verwenden Verfahren der Appropriation von Werbebildern zur Feier sowie Problematisierung des Warenfetischs wie auch zur kritischen Reflexion über die Folgen medialer Konditionierung etwa im Hinblick auf die Vorstellungen von Geschlecht, aber auch von Weltgeschehen. Die Filme kontextualisieren Fahlström’s eigenen Film U-Barn (1968), der sich hochkomplex mit Normierungsverfahren durch schulische Erziehung und Werbung auseinandersetzt. Leider kann dieser aus rechtlichen Gründen nicht gezeigt werden.
Tagning Öyvind Fahlström
Schweden 1961, 11 Min. sw. DCP. Ohne Dialog
Regie: Peter Weiss
Screen Tests
USA 1964, 3 Min. sw. Digital HD. Ohne Dialog
Regie: Andy Warhol
Andy Warhol
USA 1965, 18 Min. Farbe. 16 mm. Ohne Dialog
Regie: Marie Menken
Kustom Kar Kommandos
USA 1965, 3 Min. Farbe. 16 mm. Ohne Dialog
Regie: Kenneth Anger
Achoo, Mr. Karoochev
USA 1959, 2 Min. sw. Digital HD. Ohne Dialog
Regie: Stan Van der Beek
Cosmic Ray
USA 1962, 4 Min. sw. Digital HD. Ohne Dialog
Regie: Bruce Conner
Schmeerguntz
USA 1965, 15 Min. sw. DCP. Ohne Dialog
Regie: Gunvor Nelson & Dorothy Wiley
Up against the Wall, Miss America
USA 1968, 6 Min. sw. Digital HD. E
Regie: Newsreel Group