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Filmbild
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Palermo oder Wolfsburg


Deutschland, Schweiz 1980

180 Min. sw. DCP. It/D/d

 

Regie: Werner Schroeter

Buch: Werner Schroeter, Giuseppe Fava

Kamera: Thomas Mauch

Schnitt: Werner Schroeter

Musik: Alban Berg

Mit: Nicola Zarbo, Otto Sander, Ida Di Benedetto, Magdalena Montezuma, Johannes Wacker

«Um seine Familie finanziell zu unterstützen, zieht der 17-jährige Sizilianer Nicola nach Deutschland, wo er eine Stelle im Volkswagen-Werk Wolfsburg antritt. Er findet italienische Freunde, die ihn über die Gnadenlosigkeit der kapitalistischen Gesellschaft aufzuklären versuchen. Aber Nicola wähnt sich im Glück: Er hat einen Job, ein Dach über dem Kopf und eine deutsche Freundin, Brigitte. Seine Liebe zu ihr lässt ihn den harten Arbeitsalltag, die kleinen Demütigungen durch Vorgesetzte und die sprachliche Isolation vergessen. Bis Brigitte ihn eines Tages verlässt. Bei dem Versuch seine ‘Ehre’ zu retten, wird Nicola zum Mörder. Den folgenden Gerichtsprozess, den er als surreal anmutende Groteske erlebt, lässt Nicola stumm über sich ergehen.»

filmportal.de 

 

«Eine Liebesgeschichte in vielerlei Hinsicht, erzählt in drei vordergründig disparaten Strängen: Im ersten wird des Protagonisten Heimat und kultureller Hintergrund skizziert, im zweiten dessen Ankunft und Erfahrungen in der Volkswagen-Stadt Wolfsburg in düsteren, bedrängenden Bildern gezeichnet, musikalisch unterlegt von einem oppressiven Musikmotiv und der omnipräsenten Anwesenheit des VW-Emblems, der dritte mündet schließlich in eine furiose Gerichtsszene mit surrealen Anklängen. Es wird eine bewusst subjektive, emotionale und romantisierende Sicht auf die bundesrepublikanische Aufbauphase gezeigt, in der Leben nur noch verwaltet und bürokratisiert wird, ‹ein Land, in dem es kein Licht gibt, keine Liebe, nur Arbeit› und einer idealisierten, exotisierten, ursprünglichen ‹Heimat›.»  

Viennale 2008