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Mamma Mia!


USA/GB/Deutschland 2008

108 Min. Farbe. 35 mm. E/d/f

 

Regie: Phyllida Lloyd

Buch: Catherine Johnson

Kamera: Haris Zambarloukos

Schnitt: Lesley Walker

Musik: Benny Andersson

Mit: Amanda Seyfried, Stellan Skarsgård, Pierce Brosnan, Colin Firth, Meryl Streep
Kopie: Kinemathek Le Bon Film

«Als Pierce Brosnan erfuhr, dass er im Glitzeranzug Abba-Songs singen soll, und noch dazu im selben Filmstudio, in dem Daniel Craig, sein Nachfolger im smarten Agentenlook, gleichzeitig den jüngsten Bond-Film drehte, konnte er sich laut eigener Aussage nur mit einem Gedanken über die drohende Peinlichkeit hinwegretten: ‹Meryl Streep ist auch dabei.› – Und wie sie dabei ist! Die Schauspielerin legt eine Parforceleistung hin und wirbelt als gealtertes Hippiemädchen Donna singend und tanzend durch die kreischbunte und betont kitschige Szenerie einer griechischen Insel, auf welcher sie gemeinsam mit ihrer Tochter Sophie eine ebenso pittoreske wie baufällige Pension betreibt. Sophie will sich ganz konventionell mit dem kreuzbraven Sky verehelichen. Bei dieser Gelegenheit will sie endlich auch eine drängende Frage klären: die nach ihrem Vater. Wie sie dem stibitzten Tagebuch ihrer Mutter entnimmt, kommen dafür drei Herren in Frage, mit welchen Donna in einem bewegten Sommer amourös verbandelt war: der verwegene Abenteurer Bill, der smarte Geschäftsmann Sam und der biedere Banker Harry. Kurzerhand lädt Sophie alle drei zur Hochzeit ein – im Glauben, ihren Vater in einem von ihnen sogleich erkennen zu können. (…) Diese Geschichte, welche freilich noch einige Kapriolen schlägt, bevor am Ende tatsächlich die Hochzeitsglocken läuten, ist überaus geschickt um zwanzig alte Abba-Songs herumgebaut worden, alle gesungen von den Schauspielern. So wie in Baz Luhrmans Musicalfilm Moulin Rouge sind die Hauptdarsteller – obschon sie ihren Job erstaunlich gut machen – keine ausgebildeten Sänger, worin der eigentliche Reiz des Films liegt. Während Brosnan sagt, er habe vorher nur mit einem Guinness in der Hand im Pub gesungen, hat Streep dies immerhin schon zweimal im Kino getan: in Postcards from the Edge sowie in Robert Altmans letztem Film A Prairie Home Companion.»

Susanne Ostwald, NZZ, 17.7.2008