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Filmbild
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Männer im Ring


Donnerstag 21.10.2021 19:30  

Schweiz 1990

73 Min. Farbe. DCP. Dialekt/d

 

Regie: Erich Langjahr

Buch: Erich Langjahr

Kamera: Erich Langjahr, Otmar Schmid, André Simmen

Schnitt: Edwige Ochsenbein, Erich Langjahr

Musik: Mani Planzer

Ton: Silvia Haselbeck, Ingrid Städeli, Ruedi Guyer

«Schauplatz ist die letzte Männer-Landsgemeinde von Hundwil in Appenzell AR am 30. April 1989. Die Hand erhoben wird für das Frauenstimmrecht. Ein Jahrhundertereignis. Ein Stück Appenzeller Eigenart wird zu Grabe getragen. Erspart bleibt damit die Schmach, vom Bundesgericht gerüffelt zu werden. Regisseur Erich Langjahr nimmt sich Zeit, schafft Nähe, zeigt seine Protagonisten in privater Umgebung und bei ihrer Arbeit. Er respektiert ihre Mühen, Einsicht und Verstand mit Gefühl und gelebter Tradition in Verbindung zu bringen. Der Film thematisiert Grundfragen nach kultureller Identität, nach politischer Eigenständigkeit in Zeiten der Veränderung und zeigt Bilder, die zum Schmunzeln und Nachdenken anregen. Männer im Ring ist der letzte Film einer Trilogie, mit Morgarten findet statt (1978) und Ex Voto (1986). Der Film war Erich Langjahrs persönliches Geschenk zum 700. Geburtsjahr der Schweizerischen Eidgenossenschaft.»

Kino Cameo, Winterthur   

 

«Statt auf bevormundenden Kommentar stellt Erich Langjahr in Männer im Ring auf den ethnografischen Blick ab, der die besten Schweizer Dokumentarfilme seit jeher auszeichnet. Alte, überfällige Zöpfe sollen abgeschnitten werden. Doch man hängt an ihnen, befürchtet instinktiv, dass mit ihnen ein Teil der überkommenen Identität verlorengeht. In den bald abstrusen, bald träfen Argumenten der Appenzellerinnen und Appenzeller vor Langjahrs Kamera kommt genau dieser Widerstreit von Verstand und Gefühl zum Ausdruck. Natürlich treibt er zum Teil urkomische Blüten, und selten habe ich in einem Schweizer Dokumentarfilm so viel gelacht. Doch Langjahr spottet nicht, er hat Verständnis für die Leute. Er zeigt sie in ihrer Umgebung, bei ihrer Arbeit, die Schritt für Schritt ihre Archaik verliert. Sichtbar wird so ein Leben im Übergang, Langjahr zeigt es verständnis-, humorvoll und unpolemisch.»

Andreas Furler, Tages Anzeiger, 14.06.1991