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Ma Loute


Donnerstag 30.09.2021 19:30  

Deutschland/Frankreich 2016

122 Min. Farbe. DCP. F/d

 

Regie: Bruno Dumont

Buch: Bruno Dumont

Kamera: Guillaume Deffontaines

Schnitt: Basile Belkhiri

Mit: Fabrice Luchini, Juliette Binoche, Valeria Bruni Tedeschi, Jean-Luc Vincent, Brandon Lavieville

«Ma Loute spielt zu Anfang des 20. Jahrhunderts an der Küste der Normandie. Auf schrill-komödiantische Weise kontrastiert Bruno Dumont zwei gegensätzliche soziale Milieus: Der grossbürgerlichen Familie Van Peteghem, die in einer extravaganten Villa ihre Sommerfrische verbringt, stellt er die einheimische Fischerfamilie Brufort gegenüber. Beide Welten prallen aufeinander, als sich die Tochter Billie van Peteghem in Ma Loute, den Sohn der Bruforts, verliebt. Die bourgeoise Familie ist inzestuös degeneriert, die Figuren grotesk überzeichnet. Mit krummem Rücken und hängenden Schultern agiert Fabrice Luchini als Karikatur des Familienvaters. Juliette Binoche als seine Schwester darf alle Tonlagen der Hysterie durchspielen und theatralisch in Ohnmacht fallen. Nichts ist subtil, die Schauspieler dürfen schamlos übertreiben. Die Sippe der Bruforts wird aber nun von Dumont keineswegs als unschuldige inszeniert. Sie umgibt ein dunkles Geheimnis, das dazu führt, dass in der Bucht Urlauber auf mysteriöse Weise verschwinden.»
Peter Paul Huth, 3sat Kulturzeit 13.5.2016

 

«Im Ernst: Ma Loute ist wahnsinnig komisch. Eine Farce aus dem Jahr 1910 mit armen Muschelsammlern und einer reichen Schnöselfamilie, irgendwo zwischen Kulleraugen-Stummfilm und Roy Andersson auf Dope, dazu fett Abgase aus «Die strunzdumpfen Bullen in ihren knatternden Kisten» (Schulze und Schultze aus «Tim und Struppi» lassen grüssen), abgeschmeckt mit Pfeffer von Molière und köstlich ungeniessbarem Runkelrüben-Racine, und das Ganze kannibalistisch angerichtet als Commedia dell'Aristokratenschwarte. Und was passiert? Ein schöner Sommer an der Küste, ein paar Leute verschwinden auf die üblich mysteriöse Weise, Kommissar Machin (zu deutsch: Dingsbums) ermittelt, Fabrice Luchini, Juliette Binoche und Valeria Bruni Tedeschi spielen genial die Doofen - und irgendwann fliegt das Ganze in die Luft.»
Jan Schulz-Ojala, Der Tagesspiegel 13.5.2016