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Le procès


BRD/Frankreich/Italien 1962

118 Min. sw. DCP. E/d

 

Regie: Orson Welles

Buch: Orson Welles, nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka

Kamera: Edmond Richard

Schnitt: Yvonne Martin, Frederick Muller, Orson Welles

Musik: Jean Ledrut, Tommaso Albinoni

Mit: Anthony Perkins, Jeanne Moreau, Orson Welles, Romy Schneider, Elsa Martinelli

«Josef K. erwacht, weil zwei Männer in sein Zimmer eingedrungen sind, um ihn zu verhaften. Da er aber ins Büro gehen darf, ‹kann es sich nur um eine Kleinigkeit handeln.› Trotzdem ist er nervös und nach Gesprächen mit seiner Vermieterin und der heimlich verehrten Nachbarin, dem Frl. Bürstner, fühlt er sich tatsächlich schuldig; selbst im Büro wird er mit dunklen Verdächtigungen konfrontiert. Abends ruft man ihn aus dem Theater ins Gericht …»

Peter Buchka, in: Orson Welles, Hanser Verlag

 

«Der Regisseur Orson Welles sagt von ihr, sie sei ‹die beste Schauspielerin ihrer Generation›. Sie sei ‹tapfer eingetreten in den Kreis der grossen Mimen›, konstatierte die ‹Zeit› in Hamburg. Ihr gebühre in diesem Jahr ein Oscar, Hollywoods höchste Film-Trophäe, fanden Kritiker in Paris. Die überschwenglich gefeierte Darstellerin ist eine 24-jährige Wahlpariserin von diesseits des Rheins. Deutschlands Tantenschwarm von einst, Romy Schneider, ist zum zweiten Male auf dem Weg nach oben: im Exil. Eine Erfolgsfama ist ihr vorausgeeilt. Obwohl im Kafka-Kino des genialischen Amerikaners Orson Welles so renommierte Schauspielerinnen wie Jeanne Moreau, Madeleine Robinson und Elsa Martinelli mitwirken, war es die vormalige Sissi, der die Pariser Rezensenten nach der Welturaufführung das höchste Lob spendeten. (...) ‹Ich werde Sie ganz einfach verführen›, gurrt sie etwa, als sie den Kafka-Helden Josef K. erblickt. Sie nähert sich ihm unzweideutig: Halb schubst sie ihn, halb zieht es ihn in einen Stapel alter Akten. Dann wirft sie sich über ihn. Als Nymphomanin, die alle Angeklagten liebt und ihrem Dienstherrn jeweils über ihre Amouren berichtet – so sieht das deutsche Kinovolk nach Jahren seine gereifte Sissi wieder.»

Der Spiegel 11/1963