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Filmbild
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Le camion


Frankreich 1977

76 Min. Farbe. Digital. F/e

 

Regie: Marguerite Duras

Buch: Marguerite Duras

Kamera: Bruno Nuytten

Schnitt: Dominique Auvray

Mit: Marguerite Duras, Gérard Depardieu

Le camion von Marguerite Duras ist ein imaginiertes Road Movie: ein Kameraschwenk von einer Strasse auf einen grossen, blauen Lastwagen, Gérard Depardieu und Marguerite Duras im Wohnzimmer der Schriftstellerin. Sie sind sie selbst, lesen und reflektieren den Text, die Dialoge des Drehbuchs. Susanne Guggenberger und Radu Jude: Beide – die künstlerische Leiterin von Bildrausch Filmfest Basel wie der rumänische Autor und Regisseur – verbindet eine intensive Beziehung zu Le camion und zu Marguerite Duras. Im Gespräch nach dem Film ergründen sie ihre frühe Inspirationsquelle.

 

 

«Marguerite Duras und Gérard Depardieu sitzen einander am Tisch gegenüber, die Regisseurin selbst als Protagonistin, er als Lastwagenfahrer. Sie unterhalten sich anhand eines Manuskripts über einen Film, der von einem grossen blauen Lastwagen, einem LKWChauffeur und einer Anhalterin handeln könnte. Ganz analog zu Duras’ Credo ‹Man soll sehen, was ich höre, wenn ich schreibe› sind in diesem Essay-Film weder die Frau noch der Fahrer zu sehen, sondern nur der LKW, die Strasse und die Landschaft. Der Film ist sowohl formal als auch inhaltlich eine radikale Absage ans herkömmliche Kino: Die Filmsprache wird auf wenige essenzielle Momente reduziert, in der Absicht, die Phantasie der Zuschauenden zu aktivieren, so dass nach und nach eigene Bilder vor dem inneren Auge ablaufen. Depardieu wird unter Duras’ Führung zum Diener dieser Filmsprache – sein Verzicht auf jegliches mimisches Spiel machen ihn zum perfekten Ausdruck ihres eigenwilligen Konzepts.»

Filmpodium

 

«Der einzige schauspielerische Akt hatte darin bestanden, mich auf dieses Unterfangen einzulassen.»

Dépardieu, in: Marguerite Duras. OEuvres cinématographiques