L'année dernière à Marienbad
Frankreich/Italien 1961
95 Min. sw. 35 mm. F/d
Regie: Alain Resnais
Buch: Alain Robbe-Grillet
Kamera: Sacha Vierny
Schnitt: Jasmine Chesney, Henri Colpi
Musik: Francis Seyrig
Mit: Delphine Seyrig, Giorgio Albertazzi, Sacha Pitoëff
«In einem luxuriösem Grand Hôtel an einem nicht näher benannten Kurort fragt ein Mann eine Frau, ob sie sich denn nicht erinnere. Sie hatte es doch versprochen. Vor einem Jahr. Im Garten. Nein, es war im Salon. Oder auf ihrem Zimmer? In Marienbad haben sie sich zum ersten Mal getroffen. Vielleicht war es doch in Friedrichsbad? Sie erinnert sich nicht. Oder möchte sich vielleicht nicht erinnern. Nichts ist in Alain Resnais' kontroversem Hauptwerk sicher. Erinnerung, Fantasie und Realität vermischen sich in unauflöslicher Ambivalenz. Die labyrinthischen, barocken Gänge und Gärten des Hotels sind gleichzeitig Hintergrund und Protagonisten einer Handlung, die in ihrer Mehrdeutigkeit fasziniert. Diese Faszination wird noch vertieft durch die schönen, surrealen Aufnahmen, die an den Expressionismus der Stummfilmzeit anlehnen. Dies ist ein Film, der, statt zu erzählen, verführt… und nicht mehr loslässt.»
Michael Schmutzer, filmstelle.ch
«Inspiriert vom Nouveau Roman verwebt Alain Resnais kunstvoll die Zeit- und Realitätsebenen zu doppeldeutigen, labyrinthartigen Szenerien von faszinierender Bildkraft. Ein Schlüsselwerk des französischen Films nach einem Drehbuch des Schriftstellers und Filmemachers Alain Robbe-Grillet.»
Arthaus.de
«Ritual, surreal, ironisch-sinfonisch montiert aus spielerisch gehandhabten Gegensätzen: erotische Fantasie und tödliche Erstarrung, während die Kamera entfesselt durch Gänge gleitet und körperlose Stimmen durch gefrorene Tableuas schweigender Körper schweben. Der perfekte Kunstfilm – und seine vollendete Parodie.»
Filmmuseum Wien