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Filmbild
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Kurzfilmprogramm Ildikó Enyedi


Ungarn

107 Min. Farbe/sw. DCP. Ung/e

 

Regie: Ildikó Enyedi

Invasion (Invázió)

 

Ungarn 1986
37 Min. Farbe. DCP. Ung/e

Buch/Regie: Ildikó Enyedi

 

In einer fiktiven Nation, in einer fiktiven Stadt fliehen die Bewohner in die Unterwelt ... Ildikó Enyedis Abschlussfilm an der Theater- und Filmhochschule Budapest wurde umgehend verboten. Das staatliche Diplom als Regisseurin wurde ihr daraufhin verweigert.

«Ein früher Versuch Enyedis in Fantastik – der sich vor dem politischen Hintergrund der zweiten Hälfte der 1980er im Rückblick besonders beklemmend ausnimmt, geht es doch um Fluchtbewegungen. Die Bedrohung ist allgegenwärtig und wird durch die Angst der Flüchtenden noch verstärkt. Durchaus dem internationalen Zeitgeist gemäss wurden die Unorte dieser nicht näher definierten Welt in Bauten gefunden, die wie leere Garagen oder Fabriken wirken. Beton und Stahl tun ihr Übriges, um eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen.»

Olaf Möller

 


 

The Mole (Vakond)

 

Ungarn 1987
70 Min. sw. DCP. Ung/e

Regie: Ildikó Enyedi
Buch: László Révész, Ildikó Enyedi, nach einem Roman von Adolfo Bioy Casares
Kamera: András Dér, Gábor Halász, László Hartai, Tibor Klöpfler, Tamás Sas
Schnitt: Dózsa Mariann
Mit Lukáts Andor, Békés Rozi, Erös Tamás, Sugár János, Mirtse Márta

 

«Für Geheimagenten ist das Wichtigste ihre Mission. Sie müssen unsichtbar bleiben und unbekannte Umgebungen infiltrieren. Der Protagonist in The Mole landet in einer von Routine geprägten Welt. Er taucht aus dem Nichts auf, versteckt schnell seinen Fallschirm und beginnt zu beobachten. Zuerst ist er überzeugt, dass er so vorsichtig wie möglich sein muss. Mit der Zeit merkt er, dass die Bewohner dieses seltsamen Ortes ihm keine Beachtung schenken. Niemand sieht ihn. Er kann sich in keine Gespräche einmischen. Er ist nicht in der Lage, den Ausgang von sozialen Spielen zu beeinflussen oder eine schöne Blondine zu verführen. Am Ende wird er einer von ‹denen› sein wollen. Ildikó Enyedi schafft eine alternative Realität irgendwo am Rande der Welt in den späten 80er-Jahren, wo es keine Politik gibt. Das Wichtigste ist die Wiederholgenauigkeit des Alltags, die Sicherheit bedeutet. Die Zeit ist zyklisch. Um den Status quo zu erhalten, muss jemand von aussen kommen und die Bewohner dieses ‹fremden› Landes mit Neid betrachten.»

Joanna Ostrowska, New Horizons International Film Festival 2018

 

«Der erste längere, im Béla-Balázs-Studio produzierte Film der späteren Meisterregisseurin ist eine schwebende Genre-Mixtur, in der die rätselhafte Geschichte um einen Fallschirmspringer erzählt wird. Man scheint auf diesen ‹Maulwurf› gewartet zu haben. Der Mann landet gewissermassen mitten in seinem eigenen Traum, über den er jedoch mehr und mehr die Kontrolle verliert.»

Brotfabrik Berlin