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Filmbild
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Ida


PL/DK/F/GB 2013

82 Min. sw. DCP. P/d/f

 

Regie: Paweł Pawlikowski

Buch: Paweł Pawlikowski, Rebecca Lenkiewicz

Kamera: Ryszard Lenczewski, Lukasz Zal

Schnitt: Jaroslaw Kaminski

Musik: Kristian Selin Eidnes Andersen

Mit: Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska, Dawid Ogrodnik, Jerzy Trela, Adam Szyszkowski

«Polen 1962. Die junge Novizin Anna steht kurz davor, ihr Gelübde abzulegen, als die Oberin ihr anordnet, zuerst ihre Tante und einzige lebende Verwandte Wanda zu besuchen. Anna wurde von den Nonnen im Kloster gross gezogen und betritt mit dieser Reise, so scheint es, das allererste Mal die Welt ausserhalb der Klostermauern. Wanda begrüsst sie nicht gerade erfreut, nimmt sich dann jedoch der jungen Frau an und erzählt ihr aus ihrer Vergangenheit: Sie sei Jüdin, ihr richtiger Name sei Ida Lebenstein, und ihre Eltern seien getötet worden. Die beiden machen sich auf den Weg, mehr über den Tod von Idas Eltern und Wandas geliebter Schwester Róża zu erfahren. Unterwegs nehmen sie einen jungen Musiker in ihrem Wagen mit, dem sie immer wieder begegnen werden.»

Verena Schmöller, Kino-Zeit

 

«Und so ist Ida, trotz eines fantastischen, jazzorientierten Soundtracks, ein stiller, aber nicht ruhiger Film. (...) Um die (äussere) Reise zum Grab der Eltern, das erst ausfindig gemacht werden muss, und die (innere) Reise zu Idas Identität haben Pawlikowski und seine Kameramänner vorsichtig und leichthändig Bilder und Szenen arrangiert, die formal an die Nouvelle Vague erinnern, besonders in der Darstellung einer zarten Liebesgeschichte. Er habe als Referenz an Die Geschichte der Nana S. von Godard gedacht, stimmt Pawlikowski zu. (...) Doch im Gegensatz zu Godard berührt Pawlikowski, der vor zehn Jahren mit dem atmosphärisch flirrenden Coming-of-Age-Drama My Summer of Love bereits seine Sensibilität für heimliche und verdrängte Emotionen offenbarte, mit Ida auch ‹the bigger picture›, also eine gesellschaftliche Relevanz: Wie geht Polen Anfang der Sechzigerjahre mit den Kriegsereignissen um? ‹Das ist kein Film über Antisemitismus›, sagt Pawlikowski zwar. Dennoch sei ihm bewusst, dass die Frage nach den Mördern, die unter uns sind, einen ‹wunden Punkt› trifft.»

Jenni Zylka, Der Spiegel, 19.1.2015