Flaming Creatures / Beauty Becomes the Beast
Filmprogramm aus zwei Filmen:
FLAMING CREATURES
USA, 1963, 45 Min. sw. 16mm. E/e
Regie: Jack Smith
BEAUTY BECOMES THE BEAST
USA, 1979, 45 Min. sw. Digital SD. E
Regie: Vivienne Dick
Flaming Creatures:
«Um Mitternacht am 29. April 1963 leuchteten auf der Leinwand des New Yorker Bleecker Street Cinema Visionen von geschminkten Männern und Frauen in Kleidern, drapierten weissen Stoffen und einer hohen Vase, die mit gefiederten Blüten gefüllt war, sowie unzusammenhängende Aufnahmen von Lippen, Augen, verschlungenen Gliedmassen und Geschlechtsteilen auf. Diese Bilder gehörten zu Flaming Creatures, einem experimentellen Film von Jack Smith, der an diesem Abend uraufgeführt wurde. Die Polizei wurde gerufen, die den Film beschlagnahmte. Kurz darauf wurde er in 22 US-Bundesstaaten und vier Ländern verboten.»
Museum of Modern Art
«Smiths unkonventionelle Herangehensweise an seine Filme wurde durch das Melodrama und den exzessiven Glamour von Hollywood und B-Movies sowie durch extravagante Darstellungsformen wie Burlesque inspiriert. In Flaming Creatures gibt es, wie in all seinen Werken, keine feste Erzählung, die Kulissen und Spezialeffekte sind technisch unbedeutend und selbstgemacht, und die Darsteller:innen sind allesamt keine Profis. Von oben oder aus seltsamen Winkeln aus nächster Nähe aufgenommen, besteht Flaming Creatures aus lose miteinander verbundenen Vignetten voller Humor, Erotik und Gewalt.»
Museum of Modern Art
«Zu dieser Zeit sah ich auch Jack Smiths Flaming Creatures, der für mich eine Offenbarung war und es immer noch ist, wenn ich ihn sehe.»
Nan Goldin
Beauty Becomes the Beast:
«In Beauty Becomes the Beast setzt Vivienne Dick eine Lydia Lunch mit Babygesicht in die verfallenden, mit Schutt übersäten Ecken der Stadt und beschwört mit Musikstücken wie dem herzzerreissenden Klagelied der Shangri-Las eine Hintergrundgeschichte des elterlichen Missbrauchs herauf.»
Ed Halter, Artforum, 25.09.2009
«Beauty Becomes the Beast beschreibt eine Welt des zufälligen Zugriffs, die durch Fernsehbilder und Bruchstücke der Populärkultur vermittelt wird. Der Film zeichnet sich durch die kraftvolle Darstellung von Lydia Lunch aus, die vom Erwachsenenalter in die Kindheit zurückkehrt und eine Vergangenheit sexuellen Missbrauchs andeutet. Er beschäftigt sich mit der Position der Frau als Subjekt und der Art und Weise, wie Frauen das patriarchalische Gesetz und die heterosexuelle Ordnung erleben.»
Lux.org.uk
«Ohne Vivienne hätte ich The Ballad nie gemacht. Sie hat mir eine ganz neue Art des Arbeitens gezeigt und mich die Beziehung zwischen Musik und Schnitt gelehrt.»
Nan Goldin