Détective
Schweiz/Frankreich 1985
98 Min. Farbe. 35 mm. F/d
Regie: Jean-Luc Godard
Buch: Alain Sarde, Philippe Setbon, Jean-Luc Godard, Anne-Marie Miéville
Kamera: Louis Bihi, Pierre Novion, Bruno Nuytten
Schnitt: Marilyne Dubreuil
Musik: Emmanuel Chabrier
Mit: Laurent Terzieff, Aurelle Doazan, Jean-Pierre Léaud
«Im Pariser Hotel Concorde St. Lazare hat sich eine Gruppe von Detektiven eingenistet, die heimlich die anderen Gäste ausspähen - den Piloten Emíle Chenal, den Box-Promoter Jim Warner, seinen Schützling Tiger Jones und die barbusige Prinzessin der Bahamas. Vor allem aber interessieren sich die Detektive für den Mafia-Boss The Prince, dessen kriminelle Mitarbeiter offenbar das ganze Hotel unter ihre Kontrolle gebracht haben.»
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«Es riecht nach Tod im Hotel Concorde St. Lazaire, das wittert Jean-Pierre Léaud von Anfang an. Er hat eine Nase dafür, denn er spielt den Detektiv. Und Schnüffler haben nun mal einen besonderen Spürsinn für Leichengeruch und den Gestank der Verwesung. Die Filmer aber sind den Detektiven meist eine Nasenlänge voraus: Das Kino sieht dem Tod bei der Arbeit zu, heisst ein Merkspruch Cocteaus, den Godard oft und gerne zitiert. Détective ist ein Kriminalfilm in Anführungszeichen. Godard zitiert Bücher, Filme, vor allem sich selbst. (…) Nicht auf den Plot, nur auf die Atmosphäre sei es ihm angekommen. Insofern ist Détective doch ein echter Film noir: Keiner versteht die Handlung, die Akteure nicht, die Zuschauer nicht; womöglich hatte auch Jean-Luc Godard seine Schwierigkeiten. Aber die Szenerie ist düster, die Situation fatal, die Stimmung angespannt. Detektive brauchen diese Atmosphäre.»
Claudius Seidl, Die Zeit, 16.5.1986