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Der Fall Italiens


Pad Italije

Jugoslawien 1981

114 Min. Farbe. Digital SD. Skr/d

 

Regie: Lordan Zafranović

Buch: Mirko Kovač, Lordan Zafranović

Kamera: Božidar Nikolić

Schnitt: Josip Joja Remenar

Musik: Alfi Kabiljo

Mit: Daniel Olbrychski, Ena Begović, Gorica Popović, Mirjana Karanović, Frano Lasić, Velimir Bata Živojinović

«Die Heimatinsel des Regisseurs zur Zeit seiner Geburt, mitten im Zweiten Weltkrieg. Vor dem mörderischen Hintergrund zuerst der italienischen, dann der deutschen und der Ustaša-Besatzung entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen dem Partisanenkommandanten Davorin, dem Sohn eines Fischers, und Veronika, der Tochter des lokalen Grossgrundbesitzers. Zweimal muss sich Davorin entscheiden, ob die Ziele von Revolution und Widerstand über dem privaten Glück stehen oder nicht.
Der Fall Italiens räumte am jugoslawischen Filmfestival in Pula 1981 die Hauptpreise ab. An der Biennale in Venedig provozierte Zafranovićs Epos dagegen heftige Reaktionen unter den italienischen Kritikern. Während die einen kaum etwas über italienische Kriegsverbrechen in der östlichen Adria wussten, forderten andere, den Film zur Warnung vor dem Faschismus in ganz Italien zu zeigen. Auch in Spanien war er ein grosser Publikumserfolg. Das Rennen in Venedig machte jedoch die zweite jugoslawische Eingabe, Emir Kusturicas Erstling Sjećaš li se Dolly Bell, der anschliessend auch für den Oscar nominiert wurde. Der Kritiker Želimir Stublija kommentierte ernüchtert, dass Kusturicas ‹intime Geschichte von der Peripherie Sarajevos sich schmerzfrei in die stereotypen Vorurteile über den Balkan und seinen folkloristischen Alltag› füge, während der künstlerisch herausragende Zafranović ‹ein viel zu provokativer Autor› sei, ein ‹rotes Tuch für Anhänger simplizistischer Weltanschauungen›, dessen Revolutionsepos für den Geschmack Hollywoods ästhetisch und inhaltlich zu anspruchsvoll sei.»

Nataša Mišković, Universität Basel