Das Rössli, die Seele eines Dorfes
Schweiz 2019
67 Min. Farbe. DCP. Dialekt
Regie: Erich Langjahr, Silvia Haselbeck
Buch: Erich Langjahr
Kamera: Erich Langjahr, Silvia Haselbeck
Schnitt: Erich Langjahr, Silvia Haselbeck
Musik: Léon Francioli
«Lange galt es als Geisterhaus und Schandfleck. Nach einem Um- und Anbau wurde es kürzlich als ‹Rössli hü› zum ‹Historischen Schweizer Restaurant des Jahres 2020› erkoren. Die Verwandlung vom Abbruchobjekt zum neuen Aushängeschild von Root haben Haselbeck und Langjahr in einer fünfjährigen Langzeitbeobachtung festgehalten. Doch ihr ‹Rooter Film›, wie sie die Dokumentation nennen, ist nur am Rand nostalgisch. Sorgfältig und sensibel, gewiss – aber auch sachlich und nüchtern. Haselbeck und Langjahr interessieren sich dafür, unter welchen Voraussetzungen bauliches Erbe künftigen Generationen erhalten bleibt – wie dies konkret aussieht und wer dies namentlich bewerkstelligt.»
Markus Mathis, Zentral Plus, 22.11.2019
«Im Zentrum des Films steht die ländliche Zivilisation von heute in ihrem rasanten Wandel. Wie im Film Ex Voto (1986) wird das Motiv des Abbruchs erlebbar. Gleichzeitig findet der Neubau mit der entsprechenden modernen Arbeitswelt seinen erzählerisch dokumentierten Ausdruck. So wird aufgezeigt, welche Fachleute heute im Vergleich zu den früheren einheimischen Einmann- und Kleinstbetrieben an der Arbeit sind: Es sind tüchtige Handwerker aus fast ganz Europa. Ein Stück Globalisierung, so wie die einziehenden Seniorinnen und Senioren ihre Lebensphase ganz anders verbringen als zu den Anfangszeiten der AHV. Als Repräsentant einer weitgehend versunkenen Welt gelangt der inzwischen verstorbene Alt-Sakristan Seppi Wey zu einem Porträt von kulturhistorischer Substanz. In diesem Sinne beschäftigt sich der Film mit unserem kulturellen Erbe und konfrontiert den Zuschauer mit den Werten der heutigen Zeit.»
Erich Langjahr