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Filmbild
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Cristo si è fermato a Eboli


Italien/Frankreich 1979

153 Min. Farbe. 35 mm. I/e

 

Regie: Francesco Rosi

Buch: Tonino Guerra, Francesco Rosi, nach dem autobiografischen Bericht von Carlo Levi

Kamera: Pasqualino De Santis

Schnitt: Ruggero Mastroianni

Musik: Piero Piccioni

Mit: Gian Maria Volonté, Paolo Bonacelli, Alain Cuny, Lea Massari, Irene Papas

«Eboli ist die letzte Bahnstation. Weiter geht es mit einem klapprigen Bus, zwischen Federvieh und schwarz vermummten Bauernfrauen, tiefer und tiefer hinein in ein karges, verkarstetes Hügelland. Hier, in einem Dorf, dessen Häuser sich abweisend wie eine Festung auf einer Bergkuppe zusammendrängen, soll der Reisende künftig leben, als Regimegegner 1935 nach Lukanien verbannt, ins verdorrte Herz des italienischen Südens, in eine Einöde, die (wie das Sprichwort des Titels sagt) Gott selbst vergessen hat. Die Rollen, die dieser Mann – er hat Medizin studiert, versteht sich aber als Künstler, als Intellektueller, als Antifaschist – in der Grossstadt gespielt haben mag, sind hier nichts. (…) Francesco Rosi, der Regisseur scharf analysierender Politthriller, hat den berühmten autobiografischen Bericht des Malers, Arztes, Schriftstellers Carlo Levi als Film rekonstruiert. Rosis leiser, pathetischer Film ist ein Werk der Sehnsucht: ein Essay über das ewige Elend des Mezzogiorno und Reflexion über die Wirklichkeitsscheu eines Intellektuellen, der sich in dem Mass, wie er sich auf die Welt einlässt, durch sie verändert und zu sich selbst gebracht wird.»

Der Spiegel, 36/1980

 

«Den Roman, in dem Levi 1945 seine Erfahrungen niederschrieb, hat Francesco Rosi in einer sorgfältigen und bildstarken Adaption umgesetzt, die die Begegnung zweier Kulturen und ein sich differenzierendes Verständnis für die Eigenart des italienischen Südens widerspiegelt; eine ästhetisch faszinierende Verbeugung vor einer Landschaft, getragen von einem grossartig agierenden Hauptdarsteller.»

Lexikon des int. Films