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Filmbild
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Cléo de 5 à 7


Donnerstag 15.09.2022 20:15 TICKET

Frankreich/Italien 1962

90 Min. sw. DCP. F/d

 

Regie: Agnès Varda

Buch: Agnès Varda

Kamera: Paul Bonis, Alain Levent, Jean Rabier

Schnitt: Pascale Laverrière, Janine Verneau

Musik: Michel Legrand

Mit: Corinne Marchand, Antoine Bourseiller, Dominique Davray, Dorothée Blank, Michel Legrand

«Der internationale Durchbruch gelang Varda mit Cléo de 5 à 7, einer Studie über das objektive Vergehen und das subjektive Erleben von Zeit. Cléo, eine Sängerin am Beginn ihrer Karriere, streift rastlos durch Paris, während sie auf den Befund einer Krebs-Untersuchung wartet. Cléos Wartezeit wird in Echtzeit gezeigt, mit im Bild eingeblendeten Zeitangaben. Zwischen Aberglauben und Verzweiflung, zwischen Koketterie und Todesangst sucht sie Zerstreuung beim Gesang, im Hutgeschäft und beim Betrachten einer Stummfilmgroteske mit Jean-Luc Godard und Anna Karina. Den Tod vor Augen wird sie sich ihrer Einsamkeit bewusst.»
Arsenal Berlin

 

«Am Beginn von Cléo steht eine Prophezeiung, am Ende eine Prognose. Dazwischen ist Warten, und der Film handelt von diesem Warten (oder mit ihm): Zeit verstreicht, Zeit vergeht, Cléo vertreibt die Zeit, lässt sich treiben, driftet durch Paris. Die Stadt ist hier mehr als eine Kulisse, die Stadt spielt, wie Frieda Grafe es einmal formuliert hat, den Menschen mit. Eine Transformation ereignet sich, in der sich das weibliche Subjekt anders zu seiner Umgebung in Beziehung setzt. Und ausserhalb der Szene tobt der Algerienkrieg, von dem im Film nichts zu sehen, aber immer wieder zu hören ist.»

Deutsches Filminstitut Filmmuseum

 

«Es gibt sehr wenige Filme, die solch ein Abenteuer der Fusion von Erzählzeit und erzählter Zeit unternehmen und ihren Figuren in Echtzeit folgen. Denn im klassischen Erzählkino werden aus dramaturgischen Gründen all jene ‹leeren› Momente, die für den Fortschritt der Geschichte irrelevante Handlung beinhalten, in der Erzählung weggelassen. Varda hingegen lässt sich darauf ein, ihrer Figur in die wartende Leere zu folgen, und lässt in dieser toten Zeit die Dinge sich ereignen.»   

Almut Steinlein, critic.de, 12.11.2009