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Filmbild
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Ascenseur pour l'échafaud


Vorfilm: Schatten

Frankreich 1958

92 Min. sw. DCP. F/d

 

Regie: Louis Malle

Buch: Roger Nimier, Louis Malle, nach dem gleichnamigen Roman von Noël Calef

Kamera: Henri Decaë

Schnitt: Léonide Azar

Musik: Miles Davis

Mit: Jeanne Moreau, Maurice Ronet, Lino Ventura, Georges Poujouly, Yori Bertin

«Da streift eine aparte Frau ruhelos durch das abendliche und nächtliche Paris, auf der Suche nach ihrem Geliebten. Hier und dort kehrt sie ein, fragt, ob er dort war, um dann enttäuscht in die Strassenzüge des urbanen Raums zurückzukehren. Ihre Gedanken werden dem Zuschauer bei Zeiten durch ihre über den Szenen schwebende Stimme offenbart, und manchmal ist es auch lediglich die atmosphärisch dichte Filmmusik von Miles Davis, die Florence mit kruder Melancholie begleitet. Am Nachmittag hatte sie noch mit Julien telefoniert, hatte ihm eine Liebeserklärung ins Ohr gehaucht, bevor er sich auf den Weg machte, um ihren Mann Simon zu töten. Vor einer Weile vermeinte sie, seinen Wagen vorüberfahren gesehen zu haben, mit einer jungen Frau darin, doch den Mann am Steuer konnte sie nicht erblicken. Wie verabredet gemeldet hat er sich nicht, auch zu Hause ist er nicht gewesen, so dass Florence in beklemmender Ratlosigkeit die Orte ihrer heimlichen Begegnungen aufsucht ...»

Marie Anderson, KINO-ZEIT

 

«Zweimal schaut Miles Davis den Film, dann geht es zur Aufnahme: Von zehn Uhr abends des 4. bis um fünf Uhr früh am 5. Dezember 1957 improvisieren die Musiker einen Soundtrack, wie er kongenialer nicht sein könnte. Sparsam, ein kühler Sound, gleichzeitig untermalend und verstörend. Der Film wird dadurch deutlich aufgewertet, meint auch der Regisseur Louis Malle: ‹Was er machte, war einfach verblüffend. Er verwandelte den Film. Ich erinnere mich, wie er ohne Musik wirkte; als wir die Tonmischung fertig hatten und die Musik hinzufügten, schien der Film plötzlich brillant. Es war nicht so, dass die Musik die Emotionen vertiefte, die die Bilder und der Dialog vermittelten. Sie wirkte kontrapunktisch, elegisch und irgendwie losgelöst›».

Eric Facon, SRF.ch, 24.7.2016

 


Vorfilm: Schatten

 

BRD 1960
10 Min. sw. 35 mm. D

Regie: Hansjürgen Pohland
Buch: Leon G. Friedrich
Kamera: Friedhelm Heyde
Schnitt: Christa Pohland
Musik: Manfred Burzlaff Septett

 

«Eine grosse Liebeserklärung an die konkrete Poesie der Stadt! In ephemeren Bildern komponiert der Filmemacher Hansjürgen Pohland Licht und Schatten, mehr braucht er nicht, zu einer ganz eigenen zehnminütigen Berliner Symphonie. Oder besser, er improvisiert spielerisch, die flüchtigen Bilder der Stadt sind ihm Anregung für seine filmische Schöpfung.»

Zentrum für Kunst und Urbanistik, Berlin

 

«Begleitet von moderner Jazz-Musik des Manfred Burzlaff Septetts wird das Material der Stadt zur Spielfläche für Schatten-Projektionen. Dabei ist Burzlaffs musikalische Interpretation den Filmbildern auf den Leib geschrieben. Der Lauf der Musik organisiert den Lauf der Bilder mit und strukturiert die motivischen Etappen des Films.»

Stefanie Schlüter, Deutsches Filminstitut 2015