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ARCHIV | Filmreihe

 
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SPANIENS LICHT

VÍCTOR ERICE


Leise, berückend schöne Filme hat Víctor Erice realisiert – 1940 im Baskenland geboren. Mit Cerrar los Ojos hat er sein kostbares Werk letztes Jahr vervollständigt. Die CH-Premiere ist Anlass für eine Hommage an eine der bedeutenden Stimmen des spanischen Autorenfilms, für den Kino eine Form des Schicksals ist. Es offenbart sich ihm erstmals als Fünfjährigem bei einer Vorführung der Sherlock-Holmes-Verfilmung The Scarlet Claw (1944). Die erfahrenen Empfindungen und Ideen würden ihn für immer prägen. Das kindliche Staunen angesichts des Grauens in der Welt ist denn auch Thema im Erstling El espíritu de la colmena (1973), der noch unter der Franco-Diktatur entstanden ist. Seine Handschrift präziser, lichterfüllter Kompositionen zeichnen auch El Sur (1983) und El Sol del Membrillo (1993) aus. Trotz nicht umgesetzter Projekte wie The Shanghai Spell ist die intensive Beschäftigung mit Film nie abgebrochen: Er realisiert Videos, Kurzfilme, betreut Installationen, gibt Workshops und geht oft ins Kino. Ein filmisches Fragment bildet nun im sanftmütigen neuen Werk Cerrar los ojos den Ausgangspunkt für die Frage, was ein Leben ausmacht. Die Imaginationskraft des Kino spielt dabei erneut eine wichtige Rolle.