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ARCHIV | Neuer Deutscher Film

 
Filmbild
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Zur Sache, Schätzchen


Vorfilm: Herbst der Gammler (Oktoberfest)

Deutschland 1967

79 Min. sw. DCP. D

 

Regie: May Spils

Buch: May Spils, Rüdiger Leberecht, Werner Enke

Kamera: Klaus König

Schnitt: Ulrike Froehner

Musik: Kristian Schultze

Mit: Werner Enke, Uschi Glas, Henry van Lyck, Helmut Brasch, Inge Marschall

«Martin tut leidenschaftlich gerne nichts. Die Tage verbringt er mit Vorliebe im Bett, zeichnet Daumenkinos und verfasst ab und zu ein paar Schlagertexte, die sein Freund Henry gegen Vorschuss an schlüpfrige Herren verkauft. Als Henry Martin schliesslich doch überredet, an seinem Geburtstag das Bett zu verlassen, geschieht plötzlich eine ganze Menge. Vor allem lernt er Barbara, eine attraktive Tochter aus gutbürgerlichem Haus, kennen. Da kommt es ihm schon fast gelegen, dass er vorher aus lauter Trägheit zwei Polizisten beleidigt hat, die ihn nun suchen. Doch trotz der Funken, die springen, scheint sich Martins ewige Prophezeiung ‹Es wird böse enden!› zu erfüllen.»

Xenix

 

«In ihrer enorm erfolgreichen Kinokomödie präsentierte May Spils mit Werner Enke einen Gegenentwurf zum tradierten ‘Mannsbild’, der Züge jener ‘Grossen Verweigerung’ aufweist, wie sie der 68er-Theoretiker Herbert Marcuse propagierte. Davon ist auch das Verhältnis zwischen den Geschlechtern betroffen. Als Gretchenfrage erweist sich in diesem Zusammenhang Martins scheinbar naiver, im Smalltalk mit Barbara lässig vorgebrachter Satz: ‹Kannst du mich überhaupt ernähren?› Während US-Feministinnen ihre BHs verbrannten, ging in Zur Sache, Schätzchen die Herrenhose in Flammen auf.»   

Berlinale 2019


 

Vorfilm: Herbst der Gammler (Oktoberfest)

 

Deutschland 1966
12 Min. sw. 16 mm. D

Buch/Regie: Peter Fleischmann
Kamera: Klaus Müller-Laue
Schnitt: Peter Fleischmann
Ton: Peter Fleischmann 
 

«Das Reizthema ‘Gammler’ beschäftigt Politik und Gesellschaft: Die CSU sagt den im Münchner Englischen Garten campierenden, im Schwabinger Caféviertel das Straßenbild prägenden ‘Nichtstuern’ den offenen Kampf an. Die Polizei reagiert mit vermehrten Kontrollen und schöpft das Strafpotenzial des Obrigkeitsstaats unter der Losung ‘Massnahmen gegenüber Gammlern’ in vollem Masse aus. In dieser aufgereizten Atmosphäre entsteht Peter Fleischmanns erstes langes Filmprojekt: Herbst der Gammler, ein behutsamer, am Cinéma vérité orientierter Fernseh-Dokumentarfilm, der die verhärteten Fronten auf offener Strasse miteinander konfrontiert. (…) Bemerkenswert ist Herbst der Gammler jedoch nicht nur als Zeitdokument, sondern auch als Studie jugendlich unbeholfener Ausdrucksweisen in Sprache und Mimik.»

Zeughauskino, Deutsches Historisches Museum.