Stroszek
Deutschland 1976
107 Min. sw. 35 mm. D
Regie: Werner Herzog
Buch: Werner Herzog
Kamera: Thomas Mauch, Edward Lachmann
Schnitt: Beate Mainka-Jellinghaus
Musik: Chet Atkins, Sonny Terry
Mit: Eva Mattes, Bruno S., Clemens Scheitz, Burkhard Driest, Wilhelm von Homburg
«Der Berliner Straßensänger Bruno Stroszek wird aus dem Gefängnis entlassen. Zufällig trifft er die Prostituierte Eva wieder und bietet ihr an, bei ihm in seiner Wohnung unterzukommen. Gemeinsam mit Stroszeks Nachbarn Scheitz beschließen sie, zu dessen Neffen in die USA auszuwandern. Sie beziehen zu dritt ein mobiles Haus in Wisconsin, doch die Euphorie des Neuanfangs hält nicht lange an, bevor das neue Glück zu bröckeln beginnt.»
arthaus.de
«Wenn Stroszek in Hinterhöfen singt, hat er mit Fritz Lang und F.W. Murnau zu tun und nichts mit dem Deutschland, dem sein blutiger Herbst bevorstand. Wie Wenders mit Alice in den Städten betritt Herzog Amerika gut gerüstet mit unzähligen Filmen im Kopf. Pflichtschuldig absolvieren ihre ‹Helden› die gleichen Stationen, das Empire State Building, die Vorstädte, die Highways über die weiten Landschaften. Während Wenders mit seinem coolen Reisenden eine kühle Distanz wahrt, sucht Herzog die Nähe zu den Menschen und Dingen. Er tut es, um das Scheitern der Hoffnung seiner dem Land so fremden Figuren umso vollkommener zu machen. Es ist ein europäisches, kafkaeskes Amerika, das er dabei entdeckt. Seine drei Glücksucher heben sich mit ihrer poetischen und deshalb zerbrechlichen Existenz vor diesem Hintergrund so deutlich ab, als kämen sie von einem anderen Stern.»
Viennale 2006