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ARCHIV | Aufbruch in die Moderne!

 
Filmbild
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J'accuse


Frankreich/Italien 2019

132 Min. Farbe. DCP. F/d

 

Regie: Roman Polanski

Buch: Roman Polanski, Robert Harris, Robert Harris

Kamera: Pawel Edelman

Schnitt: Hervé de Luze

Musik: Alexandre Desplat

Mit: Jean Dujardin, Louis Garrel, Emmanuelle Seigner, Grégory Gadebois, Wladimir Yordanoff

«Am 5. Januar 1895 degradiert man den jüdischen Offizier Alfred Dreyfus wegen Hochverrats und schickt ihn auf die Teufelsinsel, um dort lebenslang einzusitzen. Zeuge der Degradierung war auch Marie-George Picquart, der wenig später zum Chef des Geheimdienstes wird und immer mehr daran zweifelt, dass Dreyfus wirklich schuldig ist. Er glaubt, dass es jemand anderes war, der den Deutschen militärische Geheimnisse verraten hat. Doch ausser ihm ist niemand an der Aufklärung interessiert, weshalb es für Picquart gefährlich wird, weiter in dieser Sache zu ermitteln.»   

Cineman.ch    

 

«Man sollte sparsam mit Superlativen hantieren, aber dieser Film ist ein Meisterwerk. Den Plot hat bereits die Geschichte geliefert, Polanski orientiert sich mit seinem Drehbuchschreiber, dem Bestsellerautor Robert Harris, der 2013 einen Roman zum Thema verfasste, daher recht weitgehend am historischen Stoff. Er konzentriert sich auf die Charaktere, deren Innenleben sich durch ein Minimum an Gesten und Mimik offenbart. Hier wird nichts aktualisiert, hier wird die Vergangenheit fast dokumentarisch wiedererweckt. (…) Es ist manische Präzision am Werk, wenn es um Interieurs und Gesellschaftsszenen geht: ein Picknick im Park, als habe es Monet gemalt, und Cafés, als seien alte Fotos wie durch ein Wunder animiert worden. (…) Einfach unvergesslich ist schon die Eingangsszene: wie Dreyfus im Hof der École Militaire die Epauletten von der Uniform gerissen werden und der Säbel zerbrochen wird. Während dieses perfiden Rituals wechseln Nah- und Fernaufnahmen, das individuelle Leid wird zum Leid aller, die noch an die Republik glauben.»     

Adam Soboczynski, Die Zeit, 5. 2. 2020