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ARCHIV | Aufbruch in die Moderne!

 
Filmbild
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Frantz


Frankreich/Deutschland 2016

112 Min. sw. DCP. F/D/d/f

 

Regie: François Ozon

Buch: François Ozon, Philippe Piazzo, Maurice Rostand

Kamera: Pascal Marti

Schnitt: Laure Gardette

Musik: Philippe Rombi

Mit: Pierre Niney, Paula Beer, Cyrielle Clair, Marie Gruber, Johann von Bülow, Anton von Lucke

«Quedlinburg, 1919. Der Erste Weltkrieg ist gerade vorüber, auch die Kleinstadt im Harz ist von Verlust und Niederlage gezeichnet. Die junge Anna (Paula Beer) befindet sich in tiefer Trauer und besucht jeden Tag das Grab ihres in der Schlacht gefallenen Verlobten Frantz (Anton von Lucke). Dessen Eltern, Dr. Hoffmeister (Ernst Stötzner) und Frau Magda (Marie Gruber), bei denen sie weiterhin lebt, ermutigen Anna, den Heiratsantrag von Kreutz (Johann von Bülow) anzunehmen. Mit ihm könne sie ein neues Leben anfangen. Eines Tages bemerkt sie auf dem Friedhof dann allerdings einen Fremden (Pierre Niney), der auf dem Gedenkstein für Frantz eine Blume hinterlässt. Als Anna den Unbekannten anspricht, stellt er sich als Adrien vor: Er sei schon vor dem Krieg in Paris ein guter Freund von Frantz gewesen. Die Anwesenheit des Franzosen sorgt schon bald für grosse Aufregung im Ort…»

Andreas Staben, Filmstarts.de

 

«Das Grundszenario für seinen Film hat sich Ozon bei Ernst Lubitsch geliehen. Der deutsche Regisseur hat zwischen den beiden Weltkriegen mit ein paar Dutzend Stummfilmen die DNA der klassischen Kinokomödie entwickelt; wer heute in einem Kino irgendwo lacht, lacht immer auch dank Lubitsch. Der Mann hat also möglicherweise mehr für die Völkerverständigung getan als jeder Politiker. (…) Das deutsch-französische Versöhnungspuzzle Frantz ist nun komplexer. Auch weil der Regisseur seine Figuren im Rückgriff auf alle möglichen Kunstdisziplinen über sich selbst sprechen lässt und zugleich auch noch reichlich weitere Zitate in seinen Film einstreut. (…) Grandios, wie Ozon auf diese Weise die Schwermut aus seinem Weltkriegsdrama vertreibt. Zeitweise erzählt er gar im Rhythmus eines beschwingten Reigens und entwickelt vor dem russschwarzen, grabsteinplattengesäumten Weltkriegshintergrund ein Spiel aus Sehnsüchten und Selbsterkundungen.»    

Christian Buss, Spiegel, 26.09.2016