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ARCHIV | Lordan Zafranović

 
Filmbild
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Sonntag 2


Nedjelja 2

Jugoslawien/ČSSR 1969

94 Min. sw. 35mm. Skr/d

 

Regie: Lordan Zafranović

Buch: Živko Jeličić, Lordan Zafranović, nach einer Idee von Ranko Kursar

Kamera: Pega Popović

Schnitt: Jan Dobřikovsky

Musik: Tomislav Simović

Mit: Goran Marković, Dragomir Čumić, Martin Crvelin, Gordan Pičuljan, Nada Abrus

«1968. Ein Sonntag in der dalmatinischen Hafenstadt Split. Im Stil der Nouvelle Vague vertreiben sich fünf junge Rebellen und ein Mädchen die Zeit. Als sie einen herrenlosen Bus kapern, steuern sie auf ein Drama zu. Der Film erkundet Spliter Lebenswelten, vom Hafen über die Altstadt im Diokletianspalast bis in die Neubauquartiere, und lotet die Freuden, Probleme und Neurosen von deren BewohnerInnen aus. Die Rolle des jugendlichen Liebhabers des Mädchens spielt Zafranovićs Prager Kommilitone und spätere Belgrader Regisseur Goran Marković (Specijalno vaspitanje, 1977, Tito i ja, 1992). Dieser erinnert sich in seinen Memoiren, wie Zafranović ihn, den Widerstrebenden, geduldig ins Metier des Schauspiels einführte.
Zafranovićs Spielfilmdebüt gehört zu den Klassikern der Schwarzen Welle des jugoslawischen Films. Er basiert auf einer verloren gegangenen Kurzfilmversion aus der frühen Amateurzeit und trägt bereits seine unverkennbare Handschrift. Die Dreharbeiten fanden parallel zum Ausbruch des Prager Frühlings statt. Die jugoslawische Filmzensur erklärte das Werk umgehend zum ‹schwarzen Film›, weil es das Land von seiner weniger schmeichelhaften Seite zeigte und angeblich zum Rebellentum anstachelte. Sein Export war verboten. Nach London und Wien ist Sonntag 2 erst das dritte Mal ausserhalb des ehemaligen Jugoslawiens zu sehen und erstmals in der Schweiz.»

Nataša Mišković, Universität Basel