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ARCHIV | Hirokazu Kore-eda

 
Filmbild
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Nobody Knows (Dare Mo Shiranai)


Japan 2004

141 Min. Farbe. 35 mm. Jap/d/f

 

Regie: Hirokazu Kore-eda

Buch: Hirokazu Kore-eda

Kamera: Yutaka Yamasaki

Schnitt: Hirokazu Kore-eda

Musik: Gontiti

Mit: Yûya Yagira, Ayu Kitaura, Hiei Kimura, Momoko Shimizu, Hanae Kan

«Keiko hat bei dem Vermieter nur den ältesten Sohn angegeben, da sie jeden Konflikt vermeiden will. Sie hat vier Kinder von vier verschiedenen Vätern. Bevor sie dafür Rechenschaft ablegen muss, leugnet sie lieber deren Existenz. Nur Akira darf den Balkon betreten und die Wohnung verlassen. Die anderen Kinder müssen in der Wohnung bleiben und ruhig sein. Keines von ihnen hat je eine Schule besucht. Sie kennen die Aussenwelt kaum, besitzen noch nicht einmal richtige Schuhe. Dann geht die Mutter. Sie hinterlässt eine Nachricht an ihren Ältesten: Er soll sich um seine Geschwister kümmern. Sie wird noch einmal auftauchen. Und dann für immer gehen: ein ungreifbares Wesen, eigentlich selbst noch ein Kind. Es ist keine Bosheit in ihr: Sie ist einfach nur gedankenlos, nicht von dieser Welt und möchte Konflikte vermeiden. So überlässt sie die Kinder sich selbst.»

Katja Spranz, Der Schnitt, 2012

 

«Kore-eda zwingt seinen LaiendarstellerInnen kein Spiel auf, sondern bringt deren eigene Persönlichkeiten mit ein: ‹Ich war nicht zufrieden, wenn die Kinder einfach nur machten, was ich wollte. Es ging mir darum, mit der Zeit herauszufinden, was in den Kindern steckt, und aus dieser Erfahrung einen Film zu machen.› Anstatt ihnen vorab ein Drehbuch auszuhändigen, liess der Regisseur seine jungen DarstellerInnen anhand eines allmorgendlich besprochenen Textes improvisieren. Um sie zudem von der Präsenz der Kamera und des Produktionsapparates zu befreien, arrangierte Kore-eda die Innenaufnahmen mit einem sehr kleinen Team ohne Kunstlicht und drehte die Aussenaufnahmen unter Einsatz von Objektiven mit hoher Brennweite aus weiter Distanz. Das Ergebnis ist eine absolut natürliche, unmittelbare Darstellung, der nichts Selbstwahrnehmendes oder Schauspielendes anhaftet.»

Welf Lindner, critic.de, 14.3.2005