Die Legende von Paul und Paula
DDR 1973
104 Min. Farbe. 35mm. D
Regie: Heiner Carow
Buch: Heiner Carow, Ulrich Plenzdorf, Anne Pfeuffer
Kamera: Jürgen Brauer
Schnitt: Evelyn Carow
Musik: Peter Gotthardt
Mit: Angelica Domröse, Winfried Glatzeder, Heidemarie Wenzel, Fred Delmare, Rolf Ludwig
Kopie: Kinemathek Le Bon Film
«Obwohl sie an diesem Abend auf einer Tanzveranstaltung im Grunde beide heftig mit anderen Bekanntschaften geflirtet haben, sind es am Ende doch Paula und Paul, die den Rest der Nacht allein miteinander verbringen werden. Und damit beginnt eine ebenso verrückte, mitunter witzige und letztlich doch tragische Liebesgeschichte, die sich einen Teufel um Kategorien wie Kitsch und Kunst schert, sondern ihre ZuschauerInnen mit dem Sog eines ungeheuer menschlichen Charmes in die emotionalen Höhenflüge und Abgründe ihrer ProtagonistInnen zieht.»
Marie Anderson, kino-zeit.de
«Wenn man die beiden heute sieht, muss man sowohl an Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg in À bout de souffle denken als auch an Fanny Ardant und Gérard Depardieu in La femme d’à côté. Irgendwo dazwischen, zwischen Popfilm und Melodrama, liegt Carows Film. Da sind die frechen, sprunghaften Schnitte der frühen Nouvelle Vague und die Liebestragödien des späten Truffaut. Da sind die Uniformen der Nationalen Volksarmee und die Minikleider der 70er-Jahre. Da ist die romantische Liebe im Bauwagen und die unverblümte Anmache in der Alexanderplatz-Disco. Und da sind die Puhdys, die der Film berühmt machte, mit ihren Kirchentagshymnen: ‹Jegliches hat seine Zeit,/Steine sammeln, Steine zerstreu’n,/Bäume pflanzen, Bäume abhau’n,/leben und sterben und Streit›.»
FAZ, 2013