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ARCHIV | Basel 2050

 
Filmbild
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Die allseitig reduzierte Persönlichkeit


Redupers

BR Deutschland 1978

98 Min. sw. 35mm. D/e

 

Regie: Helke Sander

Buch: Helke Sander

Kamera: Katia Forbert

Schnitt: Ursula Höf

Mit: Helke Sander, Joachim Baumann, Andrea Malkowsky, Eva Gagel, Beate Kopp

«Edda Chiemnyjewski ist 34, geschieden, Mutter eines anhänglichen Schulkindes und von Beruf Pressefotografin. Nebenher bereitet sie mit anderen Westberliner Fotografinnen eine Ausstellung vor, die ein Bild der Stadt zeichnen soll. Weil das vom Senat geförderte Projekt die ursprünglichen Dimensionen aber zunehmend übersteigt, muss Edda einiges in Bewegung setzen, um AuftraggeberInnen und PressevertreterInnen von ihrer Vision zu überzeugen. (…) Das allgemeingültige Dilemma einer berufstätigen Frau, die sich in ihren zerstückelten Alltagserfahrungen als das Gegenteil einer ‹allseits entwickelten Persönlichkeit› (DDR-Jargon) empfindet.»

Berlinale

 

«Der Konflikt der Protagonistinnen zwischen Selbstverwirklichungswunsch und beruflicher Realität hat nichts an Aktualität eingebüsst. Nebenbei schildert die Regisseurin und Drehbuchautorin kritisch und unsentimental die finanzielle Bredouille der alleinerziehenden Mutter. Eddas freiberufliches Arbeiten setzen AuftraggeberInnen mit Gratisarbeit gleich. Dass sie für alles und jeden Zeit hat oder sie sich nimmt, ist für die potenziellen KundInnen selbstverständlich. Zahlen wollen sie hingegen generell nicht. Mit sarkastischem Witz enthüllt Sander die Entwertung freiberuflicher und insbesondere weiblicher Arbeit, wie sie heute weiterhin praktiziert wird. Ob SozialaktivistInnen, ZeitungsverlegerInnen oder kulturelle Förderprojekte, alle teilen offen oder unausgesprochen die Ansicht, dass eine Freiberuflerin dankbar sein soll, dass ihre Fotos überhaupt gedruckt werden.»

Cinemagicon