Der Prometheus der Insel Viševica
Prometej s otoka Viševice
Jugoslawien 1964
92 Min. sw. 35mm. Skr/d
Regie: Vatroslav Mimica
Buch: Slavko Goldstein, Vatroslav Mimica, Kruno Quien
Kamera: Tomislav Pinter
Schnitt: Katja Majer
Musik: Miljenko Prohaska
Mit: Slobodan Dimitrijević, Mira Sardoč, Janez Vrhovec, Dina Rutić, Pavle Vuisić, Lordan Zafranović
«Der erfolgreiche Zagreber Manager Mate Bakula kehrt mit seiner Frau für ein Wochenende auf seine Heimatinsel Viševica zurück, um ein Partisanendenkmal einzuweihen. Er erinnert sich an seine Jugend, an die Zeit nach dem Krieg, als er mit aller Kraft die DorfbewohnerInnen davon zu überzeugen versuchte, elektrisches Licht einzuführen, und dabei vergeblich auf die Unterstützung der Bezirksverwaltung hoffte. Mit dem jugendlichen Lordan Zafranović in einer Nebenrolle.
Die Insel Viševica ist eine imaginäre. Ihre Entsprechung in der Schweiz findet sie in Seldwyla. Mate ist der Prometheus, der der kleinen Gemeinschaft auf der steinigen Insel das Feuer bringen will, doch die Inselbewohner verhindern vehement jede Veränderung. Vatroslav Mimicas Meisterwerk gehört zu den frühen Filmen der Schwarzen Welle des jugoslawischen Films, der mehr künstlerische Freiheit einforderte, der kreative Wege suchte, um Gesellschaftskritik zu äussern, und der kräftig an der Entmythologisierung von Arbeiterklasse, Fortschrittsoptimismus und Partisanenkampf arbeitete. Mimicas Film erging es gleich wie später vielen Arbeiten Zafranovićs: Am Filmfestival von Pula ausgezeichnet, verhinderte die Zensur eine Distribution ausserhalb des Landes.»
Nataša Mišković, Universität Basel