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ARCHIV | Le Bon Film

 
Filmbild
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X&Y


Schweden/Dänemark 2018

112 Min. Farbe. DCP. S/Dän/d

 

Regie: Anna Odell

Buch: Anna Odell

Kamera: Daniel Takács

Schnitt: Kristin Grundström, Hanna Lejonqvist

Musik: Gustaf Berger, Markus Hasselblom

Mit: Anna Odell, Mikael Persbrandt, Vera Vitali, Trine Dyrholm, Thure Lindhardt

«Die Ausgangssituation: Eine Künstlerin und ein Schauspieler begeben sich in einem Filmstudio in Klausur. Die Aufgabe: Sie wollen in der Auseinandersetzung mit den Projektionen und Erwartungen, die sich an ihre jeweiligen öffentlichen Images angelagert haben, ihrer je eigentlichen (vor allem auch Geschlechts-)Identität auf den Grund gehen. Die Mittel: totale Aufrichtigkeit und schonungslose Selbstentäusserung, ermöglicht durch den Einsatz von je drei Alter Egos, die distinktive Charakterzüge sowie unterschiedliche Gender verkörpern und von weiteren SchauspielerInnen dargestellt werden. Ergebnis: Beim Frühstück sitzen zwei Personen in Gestalt von acht Persönlichkeiten beieinander und im Studio geht es alsbald absehbar rund. Die schwedische Künstlerin Anna Odell, Jahrgang 1973, deren provokantes Werk die eigene Person am wenigsten schont, hat eine hochkarätige Riege skandinavischer MimInnen versammelt, um in vielfach oszillierenden Spiegelungen Rollenmodelle an Wesenszügen zu brechen. Zwischen Angststörung, Profilneurose und Kunstwollen verhandeln Alphamann und Alphafrau den Fortgang der Ereignisse, die Verführerin mit dem Kinderwunsch zwingt das allzeit bereite Sexsymbol in die Knie, doch es sind am Ende auf beiden Seiten die Duckmäuser, die die Riesenegos zu Fall bringen. Grosses Theater!»

Alexandra Seitz, Bildrausch – Filmfest Basel 2019

 

«Spätestens als Anna in der zweiten Studiosession schwanger ist und von einem ‹Kunst-Baby› spricht, beginnen alle an ihrer Projektvision und ihren Fähigkeiten als Regisseurin zu zweifeln. Und spätestens hier entpuppt sich X&Y als sehr kluges und lustvolles Spiel zwischen ‹Huis clos› und ‹Big Brother›, zwischen Realität und Fiktion, zwischen öffentlicher und privater Identität, zwischen Exhibitionismus und Experimentierfreude. Kurz: X&Y ist so künstlich wie künstlerisch. X&Y ist absolutes Metakino.»

Katja Zellweger, Filmexplorer, 25.6.2019

 

Wir zeigen X&Y im Rahmen der Veranstaltungsreihe «grrrls grrrls grrrls» des Theater Basel.

 



Anna Odell

1973 in Schweden geboren, ist Konzeptkünstlerin und Regisseurin. Sie studierte an der Kunst- und Designhochschule Konstfack und der Königlichen Hochschule der bildenden Künste in Stockholm. Mit ihrer Abschlussarbeit, der vieldiskutierten Kunstperformance «Unknown Woman 2009–349701» stiess sie in ganz Schweden eine mediale Debatte an, wie weit Kunst gehen darf, und wurde dadurch auch international bekannt. Für ihren Debütfilm The Reunion (2013) wurde sie am Film Festival Venedig mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet. X&Y ist ihr zweiter Spielfilm und war 2019 unter anderem am Filmfestival Rotterdam und bei Bildrausch – Filmfest Basel zu sehen.