Roma, ore 11
Italien 1952
105 Min. sw. 35 mm. I/e
Regie: Giuseppe De Santis
Buch: Cesare Zavattini, Basilio Franchina, Giuseppe De Santis, Rodolfo Sonego, Gianni Pucchini
Kamera: Otello Martelli
Schnitt: Gabriele Varriale
Musik: Mario Nascimbene
Mit: Lucia Bosé, Carla Del Poggio, Maria Grazia Francia, Lea Padovani, Delia Scala
«Dieses letzte Hauptwerk des Neorealismus rekonstruiert einen Unglücksfall, der sich in Rom ereignet hat. An die 200 junge Frauen – von der Prostituierten, die ehrbar werden will, bis zur Ausreisserin aus wohlhabender Familie – bewerben sich auf eine Stellenausschreibung hin um einen schlecht bezahlten Sekretärinnenposten: bis unter der Last der Wartenden das Treppenhaus zusammenbricht. Regisseur De Santis führte Interviews mit einigen der Verunglückten, um seinen Film, ein Kaleidoskop von politisch scharf konturierten Geschichten, möglichst nah an der Wirklichkeit zu gestalten.»
Film Archiv Austria
«Ein Schlüsselwerk des Neorealismus. Also Film, der von einer Weltsicht und einem Klumpen Wirklichkeit geleitet wird – Erstere kritisch, Letztere ungeschminkt, wobei eins, dieses erhärtend, im anderen aufscheint oder umgekehrt. (...) Ein Vor-, ein Unfall. Ein Bündel Streiflichter auf vernichtete Schicksale. Und eine Evokation der Ursachen, näherer und weiterer, eigentlicher Ursachen. In all dem die Annäherung an Cesare Zavattinis Ideal der Totalität. Im Einzelnen das Ganze sichtbar machen: die Gesellschaft. Sprich: ihr im Argen Liegendes, den kranken Kern, der verhindert, dass Menschen zu Menschen gedeihen. De Santis: ‹Das ist unser zentrales Thema. Die Ausbreitung der Arbeitslosigkeit. Der Angriff auf die Verantwortungslosigkeit des Regimes.›»
Harry Tomicek, Österreichisches Filmmuseum, Januar 2012