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ARCHIV | Neorealismo

 
Filmbild
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Ossessione


Italien 1943

140 Min. sw. DCP. I/d

 

Regie: Luchino Visconti

Buch: Luchino Visconti, Mario Alicata, Giuseppe De Santis, Gianni Puccini, nach einem Roman von James M. Cain

Kamera: Domenico Scala, Aldo Tonti

Schnitt: Mario Serandrei

Musik: Giuseppe Rosati

Mit: Clara Calamai, Massimo Girotti, Juan De Landa, Dhia Cristiani, Elio Marcuzzo

«Der Vagabund Gino trifft in einem abgelegenen Rasthaus an einer Tankstelle auf die schöne Giovanna. Beide sind sogleich von Leidenschaft besessen; Giovannas Ehemann wird zum Störfaktor … Die Geschichte der Begegnung nimmt ihren unentrinnbaren Lauf. Als Vorlage diente dem Regisseur der 1934 erschienene Roman ‹The Postman Always Rings Twice› von James M. Cain, der mehrfach verfilmt wurde. Viscontis Version schrieb nicht nur Filmgeschichte: Mit seiner fatalistischen Ausarbeitung des ödipalen Dramas übte der Regisseur auch kulturpessimistisch Kritik am faschistischen Italien. Der Film war ein Skandal und wurde verboten; Visconti gelang es, eine Kopie zu retten.»

arthouse.ch

 

«Viscontis meisterhafter Erstlingsfilm zeichnet sich durch sinnliche Kraft, exakte Milieuzeichnung und eine differenzierte Moral aus: Die Einbeziehung sozialer Verhältnisse und authentischer Schauplätze in die Handlung begründete einen neuen Stil im italienischen Film; anhand von Ossessione entwickelten italienische Kritiker erstmals den Begriff ‹Neorealismus›. Die ungewöhnlich offene und pessimistische Darstellung einer verbotenen, an gesellschaftlichen Normen scheiternden Liebe erregte das Missfallen der Zensur im Mussolini-Regime. Anders als spätere Verfilmungen des Romans von James M. Cain (Im Netz der Leidenschaften, 1946; Wenn der Postmann zweimal klingelt, 1980) fügt Visconti die kriminalistischen und melodramatischen Elemente in ein kritisches Zeitbild ein, ohne die faszinierende Lebendigkeit der Figuren zu schwächen.»

Lexikon des int. Films