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ARCHIV | Neorealismo

 
Filmbild
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Miracolo a Milano


Italien 1951

100 Min. sw. 35 mm. I/d/f

 

Regie: Vittorio De Sica

Buch: Cesare Zavattini, Vittorio De Sica, Suso Cecchi d’Amico, Mario Chiari, Adolfo Franci, nach dem Roman von Cesare Zavattini

Kamera: G.R. Aldo

Schnitt: Eraldo Da Roma

Musik: Alessandro Cicognini

Mit: Emma Gramatica, Francesco Golisano, Paolo Stoppa, Guglielmo Barnabò, Brunella Bovo

«Eine alte Dame findet in ihrem Kohlfeld einen Säugling, nennt ihn Totò und zieht ihn liebevoll auf. Nach ihrem Tod kommt der Junge ins Waisenhaus, das er mit 18 Jahren als lebensfremder und ebenso menschenfreundlicher Habenichts verlässt. Er gerät in die Gesellschaft von armen Randständigen und wird durch seine grenzenlose Herzensgüte zum Helden ihres Barackendorfes. Schnell verwandelt sich das Armenviertel in eine paradiesische Oase, die stetig Zuzug von gescheiterten Existenzen erhält. Als die Bewohner nach einem Erdölfund vom Land vertrieben werden sollen, entdeckt Totò seine Fähigkeit, Wünsche zu erfüllen …»

Kino Xenix, Zürich, 2004

 

«Mit Miracolo a Milano verliess De Sica die ernst-melancholischen Pfade des italienischen Neorealismus, jener Filmästhetik, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Menschen im zerstörten Europa in all ihrem Elend zeigte – nach all den filmischen Ablenkungen, die das faschistische Kino zuvor zu bieten hatte. Heute wirkt Miracolo a Milano wie ein sozialistisches Märchen, eine Mischung aus magischem Realismus und utopischer Politparabel. Man sollte sich aber nicht täuschen und glauben, dass sich die Zustände, der Abstand zwischen Arm und Reich, 65 Jahre nach Entstehung des Films zum Besseren gewendet hätten. Vielleicht in Europa, nicht aber in den meisten anderen Teilen der Welt. Insofern darf man Miracolo a Milano immer noch als einen sehr aktuellen Film bezeichnen.»

Jochen Kürten, Deutsche Welle, 3.7.2016