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ARCHIV | Jerzy Skolimowski

 
Filmbild
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Vier Nächte mit Anna (Cztery noce z Anna)


Polen/Frankreich 2008

90 Min. Farbe. 35 mm. Pol/e

 

Regie: Jerzy Skolimowski

Buch: Jerzy Skolimowski, Ewa Piaskowska

Kamera: Adam Sikora

Schnitt: Cezary Grzesiuk

Musik: Michal Lorenc

Mit: Artur Steranko, Kinga Preis, Redbad Klijnstra, Jerzy Fedorowicz, Barbara Kolodziejska

«Eine überaus bedrückende Fallstudie aus einer nordöstlichen Provinz Polens: das Porträt eines Einsamen, der schon einmal beim Versuch, aus dieser Einsamkeit auszubrechen, ›auffällig‹ wurde und schliesslich vor Gericht landete. Jetzt arbeitet Leon Okrasa im Heizungskeller des örtlichen Krankenhauses, verbrennt medizinische Abfälle und gelegentlich auch amputierte Körperteile. Zuhause pflegt er die bettlägerige Grossmutter. Doch sein ganzes Interesse gilt dem Haus gegenüber. Dort wohnt die von ihm leidenschaftlich verehrte Krankenschwester Anna. Nacht für Nacht beobachtet er sie, steigt sogar in ihr Zimmer ein, verrichtet kleine Liebesdienste, hinterlässt Geschenke. Dies sind noch die hellsten, weil zärtlichen Momente innerhalb einer insgesamt sehr düsteren Fabel. Ansonsten dominieren blinde Vorteilnahme, Sprachlosigkeit und rohe Gewalt. Leons nach aussen hin pathologisches Verhalten erhält dadurch fast engelsgleiche Züge.»

Claus Löser, Münchner Stadtmuseum, Mai 2018

 

«Eine doppelte Rückkehr: Vier Nächte mit Anna war Skolimowskis erster Film nach einer 17-jährigen Pause und der erste Film, den er in seinem Heimatland gedreht hat seit der Zensur von Hands Up! 1967. Herausgekommen ist ein minimalistischer Psycho-Thriller, der Hitchcocks Lieblingsthemen Voyeurismus und Schuldübertragung mit Kafkas Sinn für die Undurchschaubarkeit von Machtapparaten verbindet.»

Film Festival Cologne 2012