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ARCHIV | Ildikó Enyedi

 
Filmbild
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My Twentieth Century (Az én XX. századom)


Ungarn/BRD/Kuba 1989

105 Min. sw. DCP. Ung/e

 

Regie: Ildikó Enyedi

Buch: Ildikó Enyedi

Kamera: Tibor Máthé

Schnitt: Mária Rigó

Musik: László Vidovszky

Mit: Dorota Segda, Oleg Yankovskiy, Paulus Manker, Péter Andorai, Gábor Máté

«1879. Während in New Jersey Thomas Alva Edison Menlo Park im Licht der neuen Glühbirnen erstrahlen lässt, beginnt in Budapest, im tristen, fernen Europa, für die Zwillinge Dora und Lili eine licht- und freudlose Kindheit. Auf wundersame Weise voneinander getrennt, gehen sie bald unterschiedliche Wege: Dora reüssiert als Hochstaplerin, Lili schliesst sich einer Anarchistengruppe an. In der Silvesternacht 1899 kreuzen sich ihre Lebensläufe, ohne sich zu berühren, im Orientexpress. Was sie verbinden wird, ist Z, ein weitgereister Gentleman, der nicht ahnt, dass er mit zwei Frauen eine Liaison hat statt mit einer ...»

Berlinale 2018

 

«My Twentieth Century geht zurück in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, in die Zeit, als Thomas Edison seine technischen Wunderwerke – das elektrische Licht und den Telegraphen – einem staunenden Publikum vorführt. Die blonden Zwillinge Dora und Lili mischen als Kurtisane bzw. Anarchistin die bürgerliche Gesellschaft auf. Die Sterne sprechen mit den Menschen, die Schauplätze wechseln von New Jersey, nach Budapest und Sibirien. Ein kluger Esel zeigt dem männlichen Protagonisten den Weg aus dem Spiegelkabinett und Otto Weininger schockiert ein weibliches Auditorium mit seinen Theorien zur Sexualität und zur natürlichen Überlegenheit der Männer. In traumhaft rekonstruierten Schwarz-Weiss-Bildern entwirft Ildikó Enyedi das Kaleidoskop einer Zeit, als magische Erfindungen versprachen, Menschheitsträume wahr werden zu lassen. Im Rückblick wissen wir, welche Albträume dieses 20. Jahrhundert freigesetzt hat. Mit welcher Leichtigkeit der Film diese Hoffnungen aufleben lässt, das ist von einer magischen Eleganz, die jede ‹true story› in den Schatten stellt.»

Peter Paul Huth, 3sat Kulturzeit, 22.2.2018