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ARCHIV | Romy Schneider

 
Filmbild
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Ludwig


Italien/Frankreich/BRD 1973

235 Min. Farbe. DCP. I/d

 

Regie: Luchino Visconti

Buch: Luchino Visconti, Enrico Medioli

Kamera: Armando Nannuzzi

Schnitt: Ruggero Mastroianni

Musik: Robert Schumann, Richard Wagner, Jacques Offenbach, Franco Mannino

Mit: Helmut Berger, Romy Schneider, Trevor Howard, Helmut Griem, Nora Ricci

«Der Film beginnt mit Ludwigs II. Thronbesteigung am 10. März 1864 und endet mit seinem Tod im Starnberger See am 13. Juni 1886, dessen rätselhafte Umstände auch Visconti nicht aufzuhellen vorgibt. Dazwischen liegen die Stationen eines Isolierungsprozesses. Während Ludwig von den Monumenten seiner Macht träumt, bangen die Beamten um die Staatsfinanzen, und selbst Elisabeth von Österreich, dem bayerischen Vetter einst in inniger Seelenverwandtschaft zugetan, bricht angesichts der bizarren Interieurs von Herrenchiemsee in höhnisches Gelächter aus. Richard Wagner, vom Monarchen fürstlich subventioniert, entpuppt sich bald als tückischer Opportunist, der Ludwig insgeheim verachtet, der junge Josef Kainz, bei Visconti ein schöner schwuler Gigolo, enttäuscht des Herrschers schwärmerische Sehnsucht nach einem auferstandenen Romeo. Und sogar das gemeine Volk, das in Gestalt von Ludwigs Dienerschaft vorkommt, wendet sich schliesslich mit einer Ausnahme von ihm ab und liefert ihn seinen Häschern aus. Ständig reibt sich Ludwigs Traumwelt an der vulgären Realität. Visconti akzentuiert die fortschreitende Vereinsamung noch zusätzlich durch eingeschnittene Zeugenaussagen von königlichen Ministern und Lakaien, die aus kühler historischer Distanz die Etappen von Ludwigs Niedergang zu Protokoll geben.»

Die Zeit, 30.3.1973

 

«Mit Romy Schneider allein behauptet sich in diesem zwischen Monstrosität und Strenge schwer atmenden Film das Kino als vitales, physisches, sensibles, nicht bloss den schönen Bildern und künstlichen Gefühlen huldigendes Medium, und so muss man vor allem sagen, dass Viscontis Ludwig ein Sieg Romy Schneiders ist, der nicht genug bewundert werden kann.»

Siegfried Schober, Süddeutsche Zeitung