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ARCHIV | Lucrecia Martel

 
Filmbild
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La mujer sin cabeza


ARG/F/I/E 2008

87 Min. Farbe. 35 mm. Sp/e

 

Regie: Lucrecia Martel

Buch: Lucrecia Martel

Kamera: Bárbara Alvarez

Schnitt: Miguel Schverdfinger

Musik: Roberta Ainstein

Mit: María Onetto, Claudia Cantero, Inés Efron, César Bordón, Daniel Genoud

«Verónica fährt auf einer einsamen Landstrasse. Ihr Handy klingelt. Sie ist für einen Moment abgelenkt und stösst mit etwas zusammen. Und fährt dennoch einfach weiter. Ein Tier? Oder ein Mensch? Wie betäubt treibt die Frau fortan durch den Alltag. Ihr Ehemann und der Rest der Familie spielen den Vorfall herunter, Schuldgefühle werden nicht zugelassen. Doch dann macht die Feuerwehr eine grausame Entdeckung. Martel inszeniert diese bürgerliche Verstörung meisterhaft und kritisiert unterschwellig die unmoralischen Selbstschutzmechanismen der argentinischen Mittelklasse.»

Filmfest München 2018

 

«Die Kamera bleibt dicht bei den Menschen, lässt Unschärfen zu, verwischte Bewegungen, zeigt Details und nimmt die Bewegungen der Menschen auf. Martel will den Zuschauer spüren lassen, wie es ist, mit einer Amnesie zu leben, und wie ein funktionierendes Leben aus den Bahnen geraten kann. Doch die Regisseurin will noch mehr: Ein Kind, das dem alten Mann im Blumenladen immer geholfen hat und nun verschwunden ist, könnte das Opfer sein. Und so erzählt La mujer sin cabeza auch eine Geschichte über Klassenunterschiede: Denn während Veronicas Kopf sofort zahlreichen Untersuchungen unterzogen wird, wird das Arbeiterkind kaum vermisst.»

Cristina Nord, Viennale 2008