Jazz on a Summer’s Day
Vorfilm: Begone Dull Care
USA 1959
82 Min. Farbe. 35 mm. E
Regie: Aram Avakian, Bert Stern
Buch: Albert D’Annibale, Arnold Perl
Kamera: Courtney Hesfela, Raymond Phelan, Bert Stern
Schnitt: Aram Avakian
Musik: Louis Armstrong, Mahalia Jackson, Gerry Mulligan, Dinah Washington, Chico Hamilton u. a.
Mit: Louis Armstrong, Mahalia Jackson, Gerry Mulligan, Anita O’Day, Thelonious Monk
Kopie: BFI – British Film Institute
«Die Dokumentation über das Newport Jazz Festival von 1958 ist weder nüchtern dokumentarisch, noch versucht sie, das Phänomen Jazz zu beschreiben oder Musik in Bilder zu übersetzen. Nein, Jazz on a Summer’s Day vermittelt auch 50 Jahre nach dem gefilmten Ereignis noch das Gefühl, dabei zu sein – oder zumindest den Wunsch, die Zeitreise antreten zu können zu diesem vorweggenommenen ‹Woodstock› des Jazz. Als der Film 1960 in die Kinos kam, steckte der Jazzfilm als Genre noch in den Kinderschuhen. Dennoch gelang Bert Stern und Aram Avakian ein visionäres Kunstwerk, das die Latte für alle folgenden Jazzfilme sehr hoch legte. Der Star ist das Festival selbst. Man glaubt die Hitze des Sommers und die erfrischende Brise vom Meer physisch zu spüren. Manche Bilder legen den Eindruck nahe, auch Claude Monet hätte beim Malen schon Jazz gehört. Der Film gilt allgemein als einer der schönsten Jazz-Filme, in dem die unterschiedlichsten Stile ‹zu Wort› kommen – vom Bop und Cool Jazz, von der Avantgarde bis zum traditionellen Jazz sowie Gospel, Rock und Rhythm and Blues. Die Performances von Jimmy Giuffre (superb mit Jim Hall und Bob Brookmeyer), Thelonious Monk (mit Henry Grimes und Roy Haynes), Anita O’Day, Chico Hamilton, Louis Armstrong und – nicht zuletzt – einem jungen Roswell Rudd als Posaunist bei Eli’s Chosen Six zeichnen ein verführerisches Zeitbild von einem Jazz zwischen Bestandsaufnahme und Aufbruch.»
JazzFest Berlin 2008
Vorfilm: Begone Dull Care
Kanada 1949
8 Min. Farbe. Digital HD. Ohne Dialog
Regie: Norman McLaren, Evelyn Lambart
Schnitt: Evelyn Lambart, Norman McLaren
Musik: The Oscar Peterson Trio, Oscar Peterson, Ray Brown, Ed Thigpen
«Farbige Formen und Linien, die von den Filmschöpfern Norman McLaren und Evelyn Lambart direkt auf den Filmstreifen gezeichnet wurden, bewegen sich zu den Klängen moderner Jazzmusik, gespielt vom Oscar-Peterson-Trio.»
Berlinale 1985
«‹Trübsal ade› lautet die im Vorspann ausgewiesene Übersetzung der schottischen Redensart ‹Begone dull care›. Mit seinem farbenfrohen Titelzusatz ‹caprice en couleurs› bietet der Film die Aussicht auf ungetrübte Fröhlichkeit. (...) Das eigens für den Film entstandene Jazz-Stück von Oscar Peterson zieht gleich von Beginn an dynamisch in den Film hinein: Schnelles Klavier, dezenter Bass und federndes Jazzschlagzeug stimmen auf den Film ein und überraschen permanent: Wie exakt Bilder und Töne aufeinander abgestimmt sind!»
Stefanie Schlüter, Deutsches Filminstitut 2015