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ARCHIV | KLBF Goes Downtown

 
Filmbild
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Halbe Treppe


Deutschland 2002

112 Min. Farbe. 35 mm. D

 

Regie: Andreas Dresen

Buch: Andreas Dresen, Cooky Ziesche

Kamera: Michael Hammon

Schnitt: Jörg Hauschild

Musik: 17 Hippies

Mit: Steffi Kühnert, Gabriela Maria Schmeide, Thorsten Merten, Axel Prahl, Julia Ziesche

«Der Film erzählt die Geschichte zweier befreundeter Paare in Frankfurt an der Oder, die sich auf der Hälfte ihres recht bescheidenen Lebens dummerweise und überkreuz, leider nicht jeder mit jedem, ineinander verlieben. Er brutzelt Würstchen in seiner Imbissbude namens ‹Halbe Treppe›, sie verkauft Parfum in einer Drogerie; er moderiert das Horoskop beim Sender ‹Radio 24›, sie arbeitet beim Zoll. Die Nachgespräche beider Paare nach einem gemeinsamen Dia-Abend beweisen, wie langweilig und schäbig sie sich voreinander fühlen und verhalten. Aber auch das nehmen sie sich nicht sonderlich krumm: ein Leben in der Sackgasse. Dann machen er und sie überkreuz einen Ausflug in die Liebe ... »

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1.3.2002

 

«Frankfurt an der Oder ist hier keine Stadt postsozialistischer Tristesse, sondern ein Ort des Stillstands. Wer hier lebt, lässt sich wie Ellen gerne vom Horoskop das Blaue vom Himmel erzählen. Der Rhythmus des Films und die sich überstürzenden Gefühle suchen den Kontrast zum eingefrorenen Bild einer Umgebung mit Imbissbuden, Plattenbausiedlungen, verschneiten Strassen und Lastwagenstaus am Grenzübergang. Dresens Blick fährt von der Nahaufnahme des kleinbürgerlichen Alltagsmiefs fast unmerklich in jene Totale einer Befindlichkeit, wo zwölf Jahre nach der Wende die Euphorie einer deutsch-deutschen Katerstimmung gewichen ist.»

Claudia Schwartz, NZZ, 4.10.2002