Haarig
Vorfilme: Fe-Male | La Dada – König Hirsch
Schweiz 2017
52 Min. Farbe. DCP. D
Regie: Anka Schmid
Buch: Anka Schmid
Kamera: Daniel Leippert
Schnitt: Marina Wernli
Musik: Feed the Monkey, Roman Lerch, Thomi Christ, Dominik Blumer
«In verspielt biografischer Manier erzählt Anka Schmid die haarige Geschichte ihrer Generation. Sei es als Körperschmuck, politisches Statement oder gar in der Suppe, Haare sind selbst kahlgeschoren allgegenwärtig. In der raffinierten Montage von Real-, Archiv- und Trickaufnahmen verknüpft der Animadok erhellende Zusammenhänge und überraschende Assoziationen – im Alltag sowie in der Kunst wird das ungeheure Poteniial des feinsten Körperteils entdeckt. Haarig ist eine sinnliche Erkundung der behaarten Körperregionen und regt zum Nachdenken und Schmunzeln über die eigene Haarpracht an. Kribbeln auf dem Kopf inbegriffen.»
Reck Filmproduktion
«Anka Schmid geht das Thema ebenso leicht wie vielschichtig an. Dabei gelingt es ihr, allgemeine Kultur- und persönliche Lebensgeschichte auf oft amüsante Weise zu verflechten, ohne dass es narzisstisch würde. Ihr Offkommentar (gesprochen von der markanten Sophie Rois) führt uns zu kindlich-anarchischen ‹Haarhelden› wie der bären-(oder vielmehr samson-)starken Pippi Langstrumpf mit den horizontalen roten Zöpfen oder dem Struwwelpeter, dessen Haarfülle frisiertechnisch auf den Afrolook à la Angela Davis verweist. Womit wir schon mittendrin wären in den Zusammenhängen von Haartracht, Kunst und Politik, welche die 1961 geborene Zürcher Regisseurin als Zeitgenossin assoziativ auffächert, von den Beatles-Pilzköpfen über friedensbewegte Hippies bis zum Punk. Besonders einnehmend ist der spielerische Gestus, mit dem Schmid ihr Material angeht. Da wird mal probehalber Sean Connery das Brusthaar und Karl Marx der Rauschebart wegretuschiert.»
Julia Marx, Tages-Anzeiger 23.11.2017
Vorfilm: Fe-Male
Schweiz 2014
6 Min. Farbe. DCP. Ohne Dialog
Buch/Regie: Anka Schmid
Kamera: Peter Indergand
Schnitt: Kathrin Plüss
Musik: Kurt Widorski
Ein Stadtpark im Herbst. Ein Mädchen übt Fussballtricks. Ein Junge dreht Pirouetten. Ein Paar picknickt. Ein junger Mann wartet. Für einen Augenblick wirbeln Figuren durcheinander.
Vorfilm: La Dada – König Hirsch
Schweiz 2016
6 Min. Farbe. DCP. Ohne Dialog
Buch/Regie: Anka Schmid
Kamera: Anka Schmid
Schnitt: Marina Wernli
Musik: Saadet Türköz
Der interdisziplinäre Experimentalfilm rückt die Dada-Phase der Künstlerin Sophie Taeuber-Arp (1889–1943) in den Mittelpunkt und zeigt die Performance einer Tänzerin und einer Sängerin zusammen mit Taeubers Marionetten. Formal beinhaltet er Live-Projektionen bewegter Marionetten-Aufnahmen auf den Körper der agierenden Tänzerin bzw. Sängerin und eine mehrschichtige Montage verschiedener Bild- und Tonebenen. Die Maskierung der Tänzerin und die Vermummung der Sängerin erinnern an den Mut der Künstlerin, die trotz Kündigungsdrohung der Kunstgewerbeschule weiter als Dadaistin in Zürich aktiv blieb, fortan aber mit Maske tanzte.
Anka Schmid
Geboren 1961 in Zürich, hat an der DFFB (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin) studiert. International bekannt für ihre Dokumentarfilme Mit dem Bauch durch die Wand (2011) über Teenager-Eltern oder Wild Women – Gentle Beasts (2015) über Dompteurinnen, realisiert sie seit 1986 Kino- und Fernsehfilme sowie Artvideos und Installationen. Neben ihrer Arbeit als freischaffende Filmemacherin und Videokünstlerin unterrichtet sie als Filmdozentin und Leiterin von Trickfilm-Workshops.