ARCHIV | Neues Kino aus Griechenland

The Matchbox (Spirtokouto)

«Ein brütend heisser Sommertag: In Dimitris Familie liegen die Nerven blank. Zwischen Dimitri und seiner Ehefrau schwelt schon länger ein Konflikt, sein Sohn enerviert sich gerne über AusländerInnen, und das Einzige, was die Tochter nicht will, sind Ratschläge ihres Vaters. Hinzu kommen die Probleme mit der kleinen Unternehmung, die Dimitri mit seinem Schwager Giorgos führt: etwa die Schwängerung einer Albanerin durch ihren Angestellten Vangelis. Und dann ist an diesem Tag des Ausnahmezustands auch noch der Ventilator kaputt. Der in Zypern geborene Yannis Economides hat einen explosiven Erstling geschaffen. Bei den Figuren brechen jegliche Gefühlsbarrieren: Ungeniert lassen sie alle angestauten Frustrationen aus sich raus. «Man sollte die Menschen in seinen Filmen riechen können», sagt Yannis Economides. Das ist beim Schauen dieser vorwiegend geschrienen Tragikomödie, die in der Enge einer kleinbürgerlichen Wohnung spielt und sich durch einen übersteigerten Naturalismus auszeichnet, tatsächlich möglich. Zum Kultstatus in Griechenland verhalfen dem Werk zudem sein bitterböser Humor sowie die haarscharfen Dialoge, welche mittlerweile viele Griechen frei zitieren können.»
Kino Xenix Zürich, November 2011