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ARCHIV | Heinz Emigholz

 
Filmbild
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The Rolling Stones: Sympathy for the Devil


GB 1968

101 Min. Farbe. Digital HD. E/d

 

Regie: Jean-Luc Godard

Buch: Jean-Luc Godard

Kamera: Anthony B. Richmond

Schnitt: Ken Rowles

Musik: The Rolling Stones

Mit: Mick Jagger, Brian Jones, Keith Richards, Charlie Watts, Bill Wyman

«Einen Film mit den Beatles oder den Rolling Stones wollte Godard drehen, als er 1968 nach England eingeladen wurde: Die Beatles lehnten ab, die Stones sagten zu - und Godard filmte in langen Einstellungen die Entstehung eines ihrer grössten Songs. Sympathy for the Devil besteht v.a. aus Studioaufnahmen vom Proben, Variieren und Revidieren des gleichnamigen Lieds. Ein Meilenstein des Musik-Kinos: Prozess des Erarbeitens, Dokument einer Konstruktion. Godard-Kontrapunkt: Bilder und Töne der De(kon)struktion: militante Black Panthers am Schrottplatz, «Mein Kampf» -Rezitationen im Pornoladen, die Slogans von Anne Wiazemsky als Revolutionsmärtyrerin Eve Democracy: Zusammenprall von Pop und Politik. In Godards Urversion One Plus One wurde das Stones-Stück nie in voller Länge ausgespielt, der Produzent fügte es in seiner mit Sympathy for the Devil betitelten Fassung am Ende ein.»
Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum März 2016

 

«Einmal soll Godard gesagt haben, «one plus one» sei nicht zwei, sondern «one plus one» . Ein Verweis auf die Relevanz des Konstrukts und dessen Einzelteile. Aber auch ein Hinweis darauf, wie wenig die Zwei als Summe mit ihrer Zusammensetzung zu tun hat.
Mick Jagger singt vom Töten des Zaren, vom Blitzkrieg und vom Tod der Kennedys. Unweigerlich wird aus Pop Politik. Die Assoziation zwischen militanten Black-Power-Mitgliedern zu den Rolling Stones ist daher nicht zufällig. «Zwei» ist die Subversivität, die der Song «Sympathy for the Devil» gleichermassen innehat wie der Film Sympathy for the Devil, ein Alternativtitel für One Plus One
Videoex Zürich 2008