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ARCHIV | Alain Delon

 
Filmbild
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Rocco e i suoi fratelli


Italien/Frankreich 1960

176 Min. sw. DCP. I/d

 

Regie: Luchino Visconti

Buch: Luchino Visconti, Suso Cecchi d'Amico, Pasquale Festa Campanile, Massimo Franciosa, Enrico Medioli, nach einem Roman von Giovanni Testori

Kamera: Giuseppe Rotunno

Schnitt: Mario Serandrei

Musik: Nino Rota

Mit: Alain Delon, Renato Salvatori, Annie Girardot, Katina Paxinou, Claudia Cardinale

«Die Witwe Rosaria kommt mit ihren Söhnen Simone, Rocco, Ciro und Luca aus dem Süden nach Mailand, wo Vincenzo, der älteste der Brüder, seit einiger Zeit lebt. Rosaria hofft, dass Vincenzo allen eine Arbeit verschaffen kann. Bald schon werden die vier von Vincenzo in den Boxsport eingeführt, aber nur Simone wird von einem ehemaligen Boxer ‹entdeckt›. Als Simone sich in Nadia verliebt, diese aber seinen Bruder Rocco vorzieht, wird Simone zum erbarmungslosen Rivalen Roccos ...»
prisma-Verlag

 

«In keine weitere Figur ist Viscontis Blick derart vernarrt, keine Augen- oder Wangenpartien werden öfter gezeigt als die von Rocco alias Delon. Auf ihm und seinem verzweifelten Versuch als ausgewandertes Proletarierkind in der ebenso reichen wie kalten norditalienischen Industriekapitale anzukommen und sozial-ökonomisch irgendwie nach oben zu gelangen, ruht von Beginn an Rotunnos exzellente Schwarz-Weiss-Kamera: In mehreren Nahaufnahmen stilisiert sie Delons Blick zu einem beinahe transzendenten Wesen, obwohl er hier auf Erden doch nur eine Figur wie Dostojewskis titelgebender Idiot ist: Trotz persönlicher Erfolge (z.B. als Boxer) wird er von anderen ausgenutzt, vom eigenen Bruder Simone gemartert, hintergangen und gedemütigt. Zugleich gesteht ihm Rotunnos Kadrierung eine geradezu asketische, heiligengleiche Haltung zu, die Viscontis Filmklassiker vielfach von innen heraus leuchten lässt.»
Simon Hauck, kino-zeit.dep> 

 

«Ich war ein Wildfang. Die ganze Zeit prügelte ich mich mit Jungs. Ich musste nach Karthago in die Schule, und jeden Tag sprang ich auf den fahrenden Zug auf, bis mein Vater dahinterkam. Noch später hat mir Brigitte Bardot gesagt: ‹Du bist ja eigentlich ein Mann.› Mein eigentlicher Vorname ist Claude - das hätte genauso der Name eines Jungen sein können. Es war auch typisch, wie ich Luchino kennenlernte. Bei Rocco und seine Brüder hatte ich eine kleine Rolle, da gab es eine Kampfszene, und ich trat so lautstark auf, dass er ins Megaphon rief: ‹Bringen Sie bitte niemanden um, Claudia Cardinale.› Und ich dachte mir: ‹Oh, er hat mich gesehen.›»
Claudia Cardinale, Interview in der Berliner Morgenpost, 30.6.2014<