Le pas suspendu de la cigogne
Frankreich/Griechenland/Schweiz/Italien 1991
143 Min. Farbe. 35 mm. F/E/GR/d/f
Regie: Theo Angelopoulos
Buch: Tonino Guerra, Theo Angelopoulos, Petros Markaris, Thanassis Valtinos
Kamera: Giorgos Arvanitis, Andreas Sinanos
Schnitt: Giannis Tsitsopoulos
Musik: Eleni Karaindrou
Mit: Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau, Gregroy Karr, Dora Chrysikou, Ilias Logothetis
«Ein Grenzdorf in Griechenland voller Grenzexistenzen. Der TV-Reporter Alexandre will eine Reportage über ein Flüchtlingscamp machen, findet dabei aber einen vergessenen griechischen Politiker, der vor vielen Jahren verschwunden ist. Jeanne Moreau spielt dessen Frau, die ihn wiedererkennen soll. Doch die Annäherung der beiden entwickelt sich zu einer stillen Meditation über den Schmerz, den Verlust und die Unmöglichkeit der Liebe in hoch politischen Zeiten.»
Patrick Wellinski, Deutschlandfunk Kultur 31.7.2017
«Marcello Mastroianni spielt diesen Mann. Und Jeanne Moreau spielt seine Frau, eine Französin. Auf dem Höhepunkt des Films treffen sich die beiden auf einer Holzbrücke über dem Flüsschen, das durch Florina fliesst. Das Fernsehteam aus Athen hat die Begegnung arrangiert, und die Fernsehkamera holt die beiden ganz nah heran, so nah, dass man begreift, warum Angelopoulos Grossaufnahmen als obszön verurteilt. Dann sagt Jeanne Moreau traurig: «C'est pas lui. It's not him.» Vielleicht ist er es wirklich nicht. Oder er ist einfach nicht mehr der Mann, den sie geliebt und der sie verlassen hat. Vielleicht ist er ein Fremder; oder er ist ein Fremder geworden in den Jahren im «Wartesaal». Sicher ist nur, dass dies die schönste Wiederbegegnung von Marcello Mastroianni und Jeanne Moreau ist, seit sie 1961 in Michelangelo Antonionis La Notte ein Ehepaar spielten, das an sich selbst zerbricht.»
Andreas Kilb, Die Zeit 1.10.1993