ARCHIV | Land in Sicht! – Vive le cinéma!

LANDKINO IM SPUTNIK: The Purple Rose of Cairo

«Cecilia ist zu bedauern. Mitten in der ärgsten Zeit der Depression Anfang der dreissiger Jahre muss sie ihren arbeitslosen Monk durchfüttern, einen treulosen Spieler und Saufbold, der Cecilia wegen ihrer rührenden Ungeschicklichkeiten auch noch prügelt. Cecilia sucht Vergessen im Kino. (...) So sieht Cecilia auch den Film The Purple Rose of Cairo, und sie sieht ihn, als sie ihren armseligen Job als Serviererin verloren hat, tränenüberströmt mehrmals hintereinander. Das muss jede Leinwand erweichen, und so steigt denn auch ihr Held Tom Baxter aus dem Film zu ihr in den Saal herab. Zusammen brechen sie aus und durch, in eine Lebenswirklichkeit, in der sich die lebensuntüchtige Cecilia natürlich als lebenstüchtiger erweist als ihr strahlender Held, der sich wundert, dass beim Küssen nicht abgeblendet wird, dass ein Auto nicht ohne Zündschlüssel anspringt; dass sein Filmgeld in dem vornehmen Restaurant keine Gültigkeit hat ...»
Peter W. Jansen, BaZ, 5.10.1985

 

«Die schönste Liebeserklärung, die je an das Kino, den Film, seine Stars und seine Zuschauer gerichtet war, ist ein sensibles, kluges und liebevolles Meisterwerk, eins, das Massstäbe setzte, und vielleicht das Juwel unter Allens Filmen: so intelligent und filigran wie Zelig, so ästhetisch vollkommen wie Manhattan, so leicht wie Midsummer, so bittersüss wie Annie Hall, so komplex wie Stardust und so poetisch und herausfordernd wie Love and Death.»
Hans Gerhold, in: «Woody Allens Welten: Die Filme von Woody Allen», 1991