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ARCHIV | Viva Moreau!

 
Filmbild
Filmbild

La Baie des anges


Frankreich 1962

85 Min. sw. DCP. F/d

 

Regie: Jacques Demy

Buch: Jacques Demy

Kamera: Jean Rabier

Schnitt: Anne-Marie Cotret

Musik: Michel Legrand

Mit: Jeanne Moreau, Claude Mann, Paul Guers, Henri Nassiet, Nicole Chollet

«Es ist reiner Zufall, der den kleinen Bankangestellten Jean zum ersten Mal mit dem Glücksspiel in Berührung kommen lässt. Und ein noch grösserer Zufall will es, dass der junge, leicht beeinflussbare Mann an seinem ersten Abend am Roulettetisch prompt einen Riesengewinn einstreichen kann. Kein Wunder, dass Jean nun Blut geleckt hat und mehr will, er versucht nun sein Glück an den Spieltischen der Casinos an der Côte d'Azur. Dort lernt er die faszinierende Jackie kennen und lieben, eine bezaubernde junge Frau, die der Spielsucht verfallen ist. Doch die Liebesbeziehung leidet zunehmend unter dem Dämon, der über Jackie und Jean schwebt, aus der scheinbaren Liebe wird mehr und mehr eine verhängnisvolle «ménage à trois» ...»
Joachim Kurz, kino-zeit.de

 

«Das Drama spielt sich überwiegend in ihren Gesichtern ab, während sie gebannt dem Lauf der Roulettekugel folgen als hinge ihr Leben vom Ausgang des Spieles ab. Vor allem Jeanne Moreau brilliert als eine im Leben gescheiterte Frau, die nicht nur Ehemann und Kind aufgrund ihrer Spielsucht verloren hat, sondern auch sich selbst, ihren Stolz und ihre Selbstachtung. Das Casino ist ihre Bühne, auf der sie die Lebedame geben kann und in den gelegentlichen Momenten des Gewinnens eine Illusion des Glücks in sich zu erzeugen vermag.»
Welf Lindner, critic.de 8.6.2007

 

«Die Idee zu diesem Film wurde aus Eindrücken geboren, die ich in Spielkasinos gewann, wo ich eine seltsame Gesellschaft entdeckte: eine abwesende Menschenmenge, wie verstört und besessen, deren Ausdruck von Angst und von moralischem Verfall zeugt. Ein Verfall, der durch Liebe wieder ins Lot gebracht werden kann, wie ich versucht habe am Beispiel dieses Spielerpaares zu zeigen, das sich gegenseitig hilft, wieder an die Oberfläche zu gelangen. Gerade dieser Kampf ist in meinen Augen wichtig. Durch ihn werden die beiden Figuren erst interessant. Das Roulette-Spiel ist nur der Anlass. Ich glaube, einen Film aus der Sicht eines Moralisten gemacht zu haben. Wobei ich diesem Terminus weder eine abwertende noch eine glorreiche Bedeutung geben möchte. Ich meine lediglich Folgendes: Es ist notwendig, dass die Liebe stärker ist und dass es gut ausgeht; man darf sich nicht gehen lassen.»
Jacques Demy, Arts, 1964