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ARCHIV | Andrzej Wajdas Nachbilder

 
Filmbild
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Der Mann aus Marmor (Czlowiek z marmuru)


Polen 1976

165 Min. sw/Farbe. DCP. P/d

 

Regie: Andrzej Wajda

Buch: Aleksander Scibor-Rylski

Kamera: Edward Klosinski

Schnitt: Halina Prugar

Musik: Andrzej Korzynski

Mit: Jerzy Radziwilowicz, Krystyna Janda, Tadeusz Lomnicki, Jacek Lomnicki, Michal Tarkowski

«Der Stoff war brisant und politisch gefährlich. 17 Jahre sollte es dauern, bis Wajda das Drehbuch von Aleksander Scibor-Rylski verfilmen konnte ... Die junge Filmstudentin Agnieszka möchte ihren Diplomfilm über die Helden der Arbeit der 1950er-Jahre drehen. Bei der Recherche stösst sie in einem Museumsarchiv auf Marmorstatuen aus jener Zeit. Besonders fasziniert ist sie von einer Plastik, die den Maurer Mateusz Birkut darstellt, einen Helden der Arbeiterklasse, dem es gelungen war, innerhalb einer Schicht 28.000 Ziegelsteine zu verarbeiten. Der Film, eine cineastische Geschichtsstunde, birgt eine Geschichte in der Geschichte: Die Rückblenden aus den fünfziger Jahren erzählen vom Aufstieg und Fall eines Arbeiters, der an die kommunistischen Gesellschaft glaubte, aber durch seine Kritik in Ungnade fiel und von der Bildfläche verschwand.»
Polnisches Institut Berlin

 

«Eine Meditation über Entdecken und Verdrängen und das Potenzial des Films zur ideologischen Manipulation. Wajda setzt die unmittelbare Gegenwart der 70er-Jahre mit den Jahren des sozialistischen Aufbaus in Verbindung, verschachtelt die Zeitebenen mittels Rückblenden und Archivmaterial. Wie ein Mosaik setzt die junge Regisseurin Agnieszka unterschiedliches Material zusammen, um das Leben eines einstigen «Helden der Arbeit» zu rekonstruieren, der nach einem Unfall abgeschoben wird. Die Verdrängung des einst gefeierten Helden in den 50er-Jahren findet in der Abwehrhaltung des Fernsehredakteurs, den Agnieszka mit ihren Entdeckungen konfrontiert, 20 Jahre später ihre Entsprechung.»
Kino Arsenal Berlin, Dezember 2011